Der Kirchplatz am Markt mit St. Antoniuskirche, Rathaus und Brunnen

(P.H.) Am 12. Mai 1802 rückte eine Kompanie hannoverscher Infanterie in Grund ein und nahm in den Bürgerhäusern Quartier. Der gesamte hannoversche Harz war zu dieser Zeit mit hannoverschen Truppen besetzt, die den preußischen Besatzungstruppen hierher ausgewichen waren. Preußische Truppen waren ohne Kriegserklärung in die Hannoverschen Lande eingefallen, da König Friedrich Wilhelm III. von Preußen der „Nordischen Seeneutralität“ beigetreten war, die sich gegen England richtete. Hannover war damals durch Personalunion mit England verbunden. Die Einquartierung, die sehr friedlich verlief, währte aber nur 5 Monate, denn Preußen musste die besetzten Gebiete wieder an Hannover abtreten 
Am 7. Dezember 1807 kam die Bergstadt Grund durch den Frieden von Tilsit zum Königreich Westfalen. 1806 hatten napoleonische Truppen das Land besetzt und 1807 wurde es Bestandteil des Königreiches Westfalen. Dieses Reich führte der jüngste Bruder des Kaisers Napoleon. Er residierte in Kassel unter dem Namen König Jerome Bonaparte und wurde auch spöttisch „König Lustik!?“ genannt. Am Grundner Rathaus hing damals eine Proklamation des Königs, die mit folgendem Absatz begann: „Einwohner Westfalens! Die göttliche Vorsehung hat diesen Zeitpunkt bestimmt, um eure zerstreuten Provinzen unter einem erhabenen Gesetz zu vereinigen...“ Sie endete mit den Worten: „Euer Regent rechnet in Zukunft auf eure Treue und unerschütterlich Zuneigung.“