Harzklub-Zweigverein
Bad Grund feiert das 120jährige Bestehen
des
Iberger Albertturmes
Am 27. April
1887 wurde in Grund, genauer gesagt in „Römers Hotel“, der Harzklub-Zweigverein
Grund gegründet. Schon ein Jahr früher, nämlich 1886 fand
die Harzklub-Gründung im benachbarten Seesen statt. Der Bad Grundner
Zweigverein besteht somit 119 Jahre. Etwas älter ist ein heutiges
Bad Grundner Wahrzeichen, nämlich der Iberger Alberturm. Er befindet
sich seit mehr als 100 Jahren im Besitz des Harzklub-Zweigvereins.
562 Meter
hoch ist der Iberg, der schon immer ein beliebtes Wanderziel war. Seltene
Flora und Fauna sind auf dem Iberg zu finden. Vom höchsten Punkt aus
genießt man eine atemberaubende Fernsicht bis hin zum Weserbergland.
Diese Aussicht wurde 1886 verbessert. Grundner Vereine, insbesondere die
Gesangvereine, unterstützten damals die Errichtung eines hölzernen
Turmes, der 20 Meter hoch war. Aus drei Etagen bestand er und war mit einem
Dach versehen, auf dem damals schon eine Fahne wehte. Für damalige
Zeiten war der Turm recht imposant. Er diente aber nur wenige Jahre als
Aussichtsturm. Den Witterungseinflüssen konnte der Turm aber nicht
lange standhalten.
Der
inzwischen gegründete Harzklub-Zweigverein nahm sich vor, einen neuen
Turm zu errichten. In der Chronik des Vereins ist nachzulesen, dass Dr.
med. Meyer, Bergrat Ehring, Forstmeister Rothe und Senator Ernst die Männer
waren, die sich maßgeblich um einen Neubau kümmerten. 1906 erfolgte
die Genehmigung zum Turmbau.
Dieses
Datum wird heute als „Geburtsjahr“ des neuen Turmes gefeiert. Mit dem Bau
wurde am 16. Juni 1907 begonnen. Schon am 28. Dezember 1907 erfolgte die
Bauabnahme. 7500 Mark kostete das Bauwerk. Im Verhältnis zu den damaligen
Mitgliedsbeiträgen von rund 1000 Mark war das eine stattliche Summe.
Am 31. Mai 1908 erfolgte schließlich die feierliche Einweihung.
Wie
kam es zu dem Namen?
Nun,
zu Ehren des Harzklubgründers, des Geheimen Baurates Albert Schneider
aus Bad Harzburg, wurde ihm am 31. Mai 1908 bei der Einweihung der Name
„Iberger Albertturm“ gegeben.
Der
Nachfolger des 1886 errichten hölzernen Turmes war aus Stein gebaut.
Auch
dieses Mal setzten ihm Wind und Wetter zu. 1921 wurden erste Schäden
deutlich.
1930
bekam das Mauerwerk Risse, 1953 wurde der Turm vom Hochbauamt gesperrt.
1955 kam es zur Sanierung. Ein Eisenbetonmantel wurde angelegt. Die Sanierungskosten
betrugen 17.500 Mark. 1963 erfolgte eine Turmerhöhung. Ein Aufbau
aus Holz war es, der einen besseren Ausblick über die inzwischen höher
gewachsenen Bäume ermöglichte. 1969 erfolgten dann weitere Sicherungsarbeiten,
die jeweils vom Harzklub-Zweigverein Bad Grund aus eigenen Mitteln – dazu
gehörten auch die bescheidenden Eintrittsgelder – getragen wurden.
Seit Bestehen des ersten Aussichtsturmes im Jahr 1886 gibt es dort auch
eine kleine Waldgaststätte. Sie entwickelte sich im Laufe der Zeit
zu einer beliebten Wandergaststätte. Viele Geschichten ranken sich
um den ersten Turmwirt Carl Klingebiel. Ihm ist es zu verdanken, dass die
heutige Wandergaststätte weithin bekannt ist. In den vergangenen Jahrzehnten
kamen weitere Einrichtungen dazu, und zwar ein „Fuchsbau“, in dem Gruppen
übernachten können, eine verbesserte Toilettenanlage und der
Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung. Weit bekannt ist auch
die sommerliche Schneeballschlacht auf dem Iberger Albertturm. In Höhlen
eingelagerter Schnee macht es möglich, dass auch im Hochsommer ein
Schneemann gebaut wird, der von einem Scharfrichter „behandelt“ wird. Den
Kindern macht das besonders viel Spaß. (Seesener Beobachter) |