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154 Jahre Kurort
Im Atrium, früher „Haus des Gastes, befindet sich ein großes, halbkreisförmiges Glasgemälde,
Bad Grund, 5. Juni 09 (Sab) Die Bergstadt Bad Grund (Harz) kann auf ein 154-jähriges offizielles Bestehen als Kurort zurückblicken. Schon das 75-, 100-, 125- und 150-jährige Jubiläumsfest wurde gefeiert. Jetzt ist es zwar kein rundes Jubiläum, das gefeiert wird, jedoch ist die Bedeutung nicht geringer. Bad Grund (Harz) bleibt staatlich anerkannter Kurort. „Ort mit Heilstollenkurbetrieb“ so die Bezeichnung. Damit wird ein weiterer Meilenstein in der langen Geschichte des Kurortes Kurort gesetzt.
Mit Schlackenbädern fing alles an. Die ersten Schlackenbäder sollen bereits um 1510 genommen worden sein.
Im Atrium, früher „Haus des Gastes", befindet sich ein großes, halbkreisförmiges Glasgemälde, dessen herrlich leuchtende und harmonische Farben kunstvoll gruppiert sind. Unter der Glasmalerei liest man: „Herzogin Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg badet um 1510 in Grund".
Das Bild zeigt, wie die „fromme und wohltätige" Fürstin vor einem Badebecken steht, in das sich das frische, klare Wasser aus einer dunklen Quelle des Iberges ergießt. Zwei Edelfrauen bereiten mit Duftwässern das Bad, während zwei andere Hofdamen der Herzogin behilflich sind.
1734 berichtete der bekannte Harzer Chronist Hanemann, das die Herzogin Elisabeth - sie hatten ihren Witwensitz auf der nahegelegenen Stauffenburg - das Aufblühen der Bergstadt Grund stark förderte. Sie soll oft in Grund geweilt haben, da sie lange Jahre leidend war und deshalb in der Eisenhütte Schlackenbäder zur Linderung ihres Leidens nahm.
Der Überlieferung nach soll sie stets beim Blechschmied Andreas Schwickert eingekehrt sein. Ihm gehörte die Eisenhütte „Schwickertshof“ am Fuße des Ibergs. Für das Schlackenbad wurden übrigens glühende Eisenstücke in das Wasser geworfen. Einer anderen Überlieferung nach soll sie auch im Wasser aus einer natürlichen warmen Quelle aus dem Iberg gebadet haben. Die Chronisten berichteten über gleich drei dieser warmen Quellen, die allerdings auf Grund bergbaulicher Tätigkeiten im Mittelalter verschwanden.
154 Jahre Kurort Bad Grund (Harz).
Tausende von Gästen haben während dieser Zeit die Bergstadt besucht, haben Kuranwendungen genossen und die Bergstadt lieben und schätzen gelernt. Die Herzogin Elisabeth dürfte wohl eine der ersten „Kurgäste“ gewesen sein.
Foto (Sablotny): Das bleigefasste Bild im Atrium weist auf die erste Kurgastdame in Bad Grund. Unter diesem Bild wird am Donnerstag, 18. Juni 2009, die feierliche Übergabe der Anerkennungs-Urkunde als „Ort mit Heilstollenkurbetrieb“ erfolgen.
Links ein Anorak-Stoff-Aufnäher als Souvenir 1955, rechts eine Gedenkmünze Moorheilbad.
Siehe auch: und Kurort 2005
Bad Grund bleibt Kurort – jetzt „Ort mit Heilstollen-Kurbetrieb“
Bad Grund, 18. Juni 09 (Sab) Bad Grund bleibt Kurort, das hat die Bergstadt jetzt schriftlich. In einer Feierstunde im Atrium wurde der Stadt die Urkunde darüber verliehen. Aber nicht nur der Stadt, sondern insbesondere dem Motor der staatlichen Anerkennung, nämlich dem Geschäftsführer des Gesundheitszentrums Dr. Oswald Sander wurde für das Engagement herzliche Glückwünsche ausgesprochen. Immer war während der Feierstunde zu hören, dass ein weiterer, für die Stadt und dem Kur- und Fremdenverkehr, sehr wichtiger Meilenstein, erreicht wurde.
Gedenkstein
Als äußeres Zeichen der Anerkennung wurde ein Gedenkstein enthüllt. Alle Fotos: KLICK!

Etwa 150 Gäste waren bei dem feierlichen Akt dabei, als der Ministerialdirigent Ulrich Petersen vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, die vom Wirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) persönlich unterzeichnete Anerkennungsurkunde an Bürgermeister Manfred von Daak und Dr. Oswald Sander überreichte. Dabei war auch die zuständige Regierungsmitarbeiterin für das private Gesundheitswesen Sabine Vissel. Sie habe einen großen Anteil an der staatlichen Anerkennung des Heilstollens.
Begonnen wurde der Festakt mit einer Andacht mit Pastor Michael Henheik. Das Thema Kranke, Heilen und Therapie für die Seele stellte er in den Mittelpunkt.
Bürgermeister Manfred von Daak war es, der zahlreiche Ehrengäste begrüßen konnte. Willkommensgrüße gingen u. a. an Landrat Bernhard Reuter, Prof. Dr. Hüttemann, den „Motor“ des Anerkennungsverfahren Kurdirektor a.D. Bernd Nessig, Dipl.-Ing Thomas Scharfenberg vom Bergamt, Dipl.-Ing. Willi Rögener, Experte für den örtlichen Bergbau, und somit auch für den Eisensteinstollen, an den stellv. Vorsitzenden des KTV Karl - Hermann Rotte. Weiterhin an die Bürgermeister aus der Samtgemeinde, an Ratsmitglieder, Vertreter des Gastgewebes, des Handels und der Wirtschaft.
Manfred von Daak führte durch das Programm, das mehre Male vom Bläserensemble der Kreismusikschule Osterode unter der Leitung von Bert-Heinrich Hunke unterbrochen wurde. Besondere Meilensteine waren es, die Manfred von Daak aus der jahrhundertlangen Geschichte des Ortes und des Kurbetriebes in Erinnerung rief. 1510 sei sicherlich das erste Jahr gewesen, in dem Grund durch die Herzogin Elisabeth als Kurort genutzt wurde. Offiziell sei Grund seit dem 1. Mai 1855 Kurort, so weitere Daten und Fakten.
Seit 2005, so Ministerialdirigent Ullrich Petersen, habe das Land Niedersachsen die Kriterien für die Anerkennung von Kur- und Erholungsorten erhöht. Ziel sei es, das „Produkt Kurwesen“ zu verbessern um damit den Anforderungen auf nationaler und internationale Ebene zu halten und zu optimieren. Bad Grund sei einer der ersten Orte gewesen, die sich diesen Anforderungen gestellt habe, hob Petersen hervor. Als 7. Ort werde ihm nun die Anerkennung ausgesprochen, und da sei eine beachtliche Leistung.
Begonnen habe der lange Weg allerdings schon 1985/86 als die ersten Patienten die Heilkraft des Eisensteinstollens prüften und zusammen mit Experte aus dem Bereich des Gesundheitswesens ihn für gut befanden. In Niedersachsen sei es der erste Ort mit Heilstollen-Kurbetrieb. Dazu hätte die Anerkennung des Deutschen Heilbäderverbandes beigetragen, der den Eisensteinstollen mit *** auszeichnete. Aber auch das fremdenverkehrliche Angebot Bad Grund und seine zahlreichen Sehenswürdigkeiten hätten letztlich zur Anerkennung beigetragen. Ein herzliches „Glück-Auf“ war für diese Leistung zu hören.
Ullrich Petersen erhofft auch eine spürbare Steigerung des Kur- und Fremdenverkehrs. Dieses war auch vom Landrat Bernhard Reuter zu hören, der dem Kurort seine Anerkennung aussprach und ihm für die Zukunft alles Gute wünschte. Das vom Landkreis Osterode am Harz betriebene HöhlenInformationsZentrum Iberger Tropfsteinhöhle trage dazu bei.
Prof. Dr. med. Hüttemann, Universität. Universität Göttingen, Experte auf dem Gebiet des naturwissenschaftlichen Gesundheitswesen und Ärztlicher Direktor des Deutschen Heilstollenverbandes, hob die Heilkraft des Stollens hervor.
Einer, der sich um die Anerkennung verdient gemacht hat, sei Bernd Nessig, Kurdirektor a.D.
Er habe, so Manfred von Daak, es verstanden, die bürokratischen Hürden zu leiten, die nun zum Erfolg geführt hätten. Viel Dank war dazu zu hören. Betont wurde, dass die Kooperationsbereitschaft des Gesundheitszentrums, der Stadt Bad Grund, des Landkreises, der Forstverwaltung und besonders durch Dr. Oswald Sander hervorragend gewesen sei. Der Stadt, so Bernd Nessig, seien keine Kosten entstanden. Die Service- Agentur Niedersachsen habe sich ebenfalls große Verdienst erworben.
„Bergbauliches" war von Dipl.-Ing. Wilhelm Rögener zu hören. Interessantes zur Erforschung des Eisensteinstollens, die ersten Versuche zur Erweiterung der Höhlen, die geologischen Gegebenheiten und Sicherheitsmaßnahmen waren zu hören. (Den Redebeitrag von W. Rögener finden Sie im Anhang.)
Aus den Worten des Dipl.-Ing. Thomas Scharfenberg, Bergamt, waren Details zum bereits 1862 zugänglich gemachten Stollensystem zu hören. Der Leiter des Forstamtes Riefensbeek, Herr Sohns - das Land ist Eigentümerin des Eisenseinstollens - ging auf die enge Verbundenheit zwischen der Forst, Dr. Oswald Sander und dem Kurwesen ein.
Karl-Hermann Rotte, 2. Vorsitzender des KTV sprach aus, was viele Bad Grundner durch das Weiterbestehen des Kurortes Bad Grund hoffen, nämlich um eine Steigerung des Kur- und Fremdenverkehrs zum Wohle der Einwohnerschaft, des Handels und des Hotel- und Gaststättengewerbes gehe es. Sein Appell ging dahin, dass die Bad Grundner positiv in die Zukunft blicken sollten und die Hoffnung nicht aufgeben sollten, dass es „bergauf“ geht..
Für alle guten Wünsche, aber auch für die Unterstützung aus vielen Reihen, dem Engagement vieler Personen, für die Unterstützung der Behörden, nämlich Bad Grund als Kurort zu erhalten, dankte Dr. Oswald Sander recht herzlich. An die Adresse einiger Bad Grundner gerichtet ging der Hinweis, dass es nie seine Absicht gewesen sei, den Ort als „Behindertenort“ zu nutzen.
Vielmehr gehe es ihm darum, den Kur- und Tourismusverkehr zusammen mit dem Gesundheitswesen in einem breit gefächerten Angebot zum Wohle Bad Grunds zu erhalten. „Und das“, so Dr. Oswald Sander, “ist nunmehr gelungen“. Als einen weiteren Meilenstein kündigte er die Bemühungen zur Anerkennung der Heilstollentherapie durch die Krankenkassen an.
Zum Gedenken an den historischen Tag, an dem Bad Grund als Ort mit „Heilstollen-Kurbetrieb staatlich anerkennt wurde, erfolge am Gesundheitszentrum die Enthüllung eines Gedenksteins
Redebeitrag von Dipl.-Ing. Wilhelm Rögener zur Entstehung des Eisensteinstollens
Sehr geehrte Damen und Herren,

wenn ich heute hier vor ihnen sprechen darf und in dieser Feierstunde der Eisensteinstollen mit im Vordergrund steht, dann deshalb, weil ich vor 21 Jahren und zwar ab Ende des Jahres 1988 bis Ende 1989, beratend für die Kurbetriebsgesellschaft tätig und so in eine Projektplanung mit eingebunden war.
Von der Kurbetriebsgesellschaft wurde ich deshalb eingeschaltet, weil nach erfolgversprechenden Versuchen im Eisensteinstollen, mit Atemwegserkrankten, ein größerer Therapieraum gesucht wurde, der einer bergmännischen Lösung bedurfte.
In enger Zusammenarbeit mit dem Bergamt Goslar wurden die Lösungsprobleme in Vorgesprächen angegangen. Besonders prekär war hier die örtliche Lage des Eisensteinstollens im Wasserschutzgebiet der Zone I.
Nach den Vorstellungen der Kurbetriebsgesellschaft sollte die „Von Trebra Halle“.
als neuer Therapieraum genutzt werden.
Die „Von Trebra Halle“ , ein natürlicher Höhlenraum im Iberger Kalkstock, mit der Hinterlassenschaft bergmännischer Spuren. Die Halle ist über einen 13 m vom Eisensteinstollen abzweigenden Nebenstollen erreichbar.
Über die Nutzungsmöglichkeit der „Von Trebra Halle“ als Therapieraum wurde von mir eine 11-seitige bergmännische Beurteilung über Sicherungsmaßnahmen dieser Halle erstellt, die in der Zusammenfassung endet:

ich zitiere:

Eine vollkommene Sicherung des Hohlraumes ist unter Einhaltung der Vorgaben nicht möglich.
Hieraus wird die Folgerung gezogen, dass die „Von Trebra Halle“ durch Ausbaumaßnahmen nicht so gesichert werden kann, dass eine Personenbelegung vertretbar ist.
Zitatende !

Weiter kam nach meiner nachteiligen Beurteilung noch hinzu, dass das Randgebiet der „Von Trebra Halle“ direkt unter der Bundesstraße B 242 liegt und das Zwischenmittel des höchsten Punktes in der Halle, zur Straßenoberfläche, nur ca. 4 m beträgt.
Für die B 242 war sicherheitlich deshalb höchste Alarmstufe gegeben.
Aufgrund dieser Tatsache wurden damals vom Straßenbauamt Goslar für den Straßenverkehr einschränkende Maßnahmen veranlasst und bauliche Sicherungsmaßnahmen eingeleitet:
Erstens das Setzen eines Stützpfeilers und
zweitens die Errichtung einer Brücke im Straßenbereich, von 11 m Länge in voller Straßenbreite.
Weiter wurden durch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), in Hannover, sogenannte Schwinggeschwindigkeitsmessungen durchgeführt, um festzustellen, wie sich die Sprengungen des Kalkwerks Winterberg und der Straßenverkehr auf der B 242 auf die inneren Hohlräume auswirken. Weiter war das Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung (NLfB) in die Sicherungsmaßnahmen mit eingebunden, sowie der vereidigte Sprengingenieur Helmut Schulz aus Goslar.
Nachdem nun die „Von Trebra Halle“ als Therapieraum abgeschrieben war, stand die Frage an, was nun ?
Hier bot sich nur eine Möglichkeit an und zwar die, dass in einem standfesten Bereich des Stollens eine Stollenerweiterung vorgenommen wird. Und zwar eine Erweiterung von ca. 2,3 m² Ausbruchquerschnitt auf rd. 7,5 m².
Obwohl eine solche bergmännische Arbeit als einfache Arbeit einzustufen ist, bereitete die Sprengarbeit, wegen des Wasserschutzgebiets, doch Anlass zur Besorgnis, ob der angestrebte Vorschlag überhaupt durchsetzbar werden könnte.
Die entscheidende Wende ist dann durch eine für die Kurbetriebsgesellschaft kostenlos erstellte Beurteilung, der Dynamit AG in Troisdorf bei Bonn, erfolgt, die von der Oberen Wasserschutzbehörde in Braunschweig anerkannt wurde und welche die Durchführung von Sprengarbeiten genehmigt hat.
In der Beurteilung stand:

ich zitiere:

dass die Detonationsprodukte keine Kontamination des Grundwassers befürchten lassen.
Zitatende.

Damit war der Weg frei zur bedenkenlosen Durchführung der bergmännischen Arbeiten.
Jetzt konnten die Ausschreibungen eingeleitet werden und der Betriebsplan (Bauplan) konnte beim Bergamt eingereicht werden. Fünf Bergbauunternehmen wurden um Abgabe ihrer Angebote angeschrieben.
Den Zuschlag für die Durchführung der Arbeiten erhielt die Firma Feldhaus aus dem Sauerland am 17. Juli 1989.
Nicht unerwähnt sollen hier die fünf von den Bergbauunternehmen ausgewiesenen Angebotspreise bleiben, die zwischen 172 000 bis 374 000 DM lagen.
Mit den Erweiterungsarbeiten wurde dann am 1. September 1989 begonnen und wie geplant konnten diese nach sechs Wochen abgeschlossen werden.
Unerlässlich war, dass zwei Bereiche der Stollenerweiterung durch Grubenausbau gesichert werden mussten.
Grund dieser Maßnahme war eine quer durch den Stollen verlaufende geologische Störungszone, eine Störungszone, die auch bei der Auffahrung des „Neuen Stollens“ zur Iberger Tropfsteinhöhle, zu Schwierigkeiten geführt hat.
Nach 20 Jahren Betriebszeit zeigt der Erweiterungsbereich kaum, man kann fast sagen keine Veränderungen, die durch Druckkräfte auf den Gebirgskörper hätten ausgelöst werden können.
Gleiches kann auch auf den gesamten Stollenbereich ausgesagt werden, der für Therapiezwecke in Anspruch genommen wird.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten:

Nach meinen Aufzeichnungen begannen die Vorgespräche zur Erstellung des neuen Therapieraums am 17. Oktober 1988. Die Fertigstellung des Raumes war Mitte Oktober 1989.
Da sich die Planungsarbeiten zunächst auf die „Von Trebra Halle“ bezogen haben und ermittelt wurde, dass eine Sicherung des Gesteinskörpers nicht gegeben war und weil über das Randgebiet des Höhlenraums eine Bundesstraße führt, wurde im Eisensteinstollen eine Stollenerweiterung für 50 Therapieplätze vorgenommen.
In guter Zusammenarbeit mit dem Bergamt Goslar und hier ganz besonders mit dem damaligen Bergrat Wolfgang Lampe, konnten einige Stolpersteine beseitigt werden.
Auch die Zusammenarbeit mit den Behörden, wie, der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffen in Hannover, dem Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung, dem Straßenbauamt Goslar, dem Landkreis Osterode am Harz und dem Forstamt Bad Grund waren sehr hilfreich.
Weiter ist hier noch die Vermessungs- und Risszulegearbeit des leider schon verstorbenen Bergvermessungsfahrsteigers Heinz Kuhnert zu nennen, der die erforderlichen zeichnerischen Zulagen erstellt hat.
Es war schon eine kleine Herausforderung, dass dieses Projekt bewältigt werden konnte.
Deshalb ist der heutige Tag auch für die damals Beteiligten ein besonderer Tag und zwar deshalb, weil nach 2 Jahrzehnten ein Werk wieder mit im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht, an dem man mitgewirkt hat
In der Hoffnung, dass der Eisensteinstollen auch recht lange noch im Gespräch bleibt und weiterhin einer erfolgreichen Nutzung zugeführt wird, die dem Menschen dient,

dazu

ein herzliches Glückauf !

Lesen Sie auch: W. Rögener: Der Eisensteinstollen heute: KLICK!

Online-Artikel vom 20. Juni 09
Bad Grund als Kurort mit Heilstollenbetrieb anerkannt
Gedenkstein
Freuen sich über den neuen Gedenkstein am Bad Grundner Gesundheitszentrum (v. l.): Unternehmer Dr. Oswald Sander, Sabine Visse und Ulrich Petersen vom niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und Bürgermeister Manfred von Daak. Foto: Wodicka

BAD GRUND. Als einziger seiner Art in Niedersachsen ist Bad Grund als „Ort mit Heilstollen-Kurbetrieb“ staatlich anerkannt worden. Das Prädikat ist Voraussetzung für Leistungen der Krankenkassen auf diesem Gebiet. Ministerialdirigent Ulrich Petersen überreichte den Bergstädtern die Urkunde in feierlichem Rahmen.
„Bad Grund gehört zu den allerersten Orten, die sich an dem Anerkennungsverfahren beteiligt haben – mit Erfolg“, lobte Petersen. „In Europa herrscht gnadenloser Wettbewerb, Stillstand bedeutet Rückschritt. Sie haben erkannt, wie wichtig kontinuierliches Qualitätsmanagement ist.“
Seit 157 Jahren besteht Bad Grund als Kurort. Aber bereits 1510 sollen hier Schlackenbäder genommen worden sein. Über dem Eingang des Atriums, in dem sich zur Feierstunde am Donnerstag Vertreter aus Politik, Tourismus und Gesundheitswesen versammelt hatten, hängt ein Glasgemälde, das die Herzogin Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg vor einem Badebecken zeigt, in das sich Wasser aus der dunklen Quelle des Iberges ergießt. Die Herzogin dürfte damit wohl eine der ersten „Kurgäste“ in der Bergstadt gewesen sein.
Erst 1855 begann laut Bürgermeister Manfred von Daak der offizielle Kur- und Badebetrieb. „Das Stadtbild veränderte sich positiv, die Kuranlagen sind stetig vergrößert worden. Auch nach dem 2. Weltkrieg wurde der Kurort nachhaltig wiederbelebt“, berichtete von Daak.
Aufgrund von Gesundheitsreformen und mit der Insolvenz der Kur- und Touristik GmbH wurden dem weiteren Kurbetrieb jedoch Steine in den Weg gelegt. „Aber wir haben den Kopf nicht in den Sand gesteckt und private Vereine und Verbände haben alles dafür getan, dass der Betrieb weitergeführt wird.“ Dr. Oswald Sander sei mit seiner Gesundheitszentrum GmbH finanziell „in die Bresche gesprungen.“
Die Speläotherapie im Eisensteinstollen sei nun der Grundstein für die staatliche Anerkennung. Das ehemalige Bergwerk wird seit 1989 als Heilstollen genutzt. In dem etwa 50 Meter langen Therapiebereich im Innern des Iberges finden etwa 50 Patienten Platz, die an Atemwegserkrankungen leiden. Ende März war der Eisensteinstollen vom Deutschen Heilstollenverband mit der bestmöglichen Bewertung zertifiziert worden.
Online-Artikel vom 20. Juni 09
Wenn alles so bleiben soll wie es ist, muss sich etwas ändern!“
Ein großer Tag für Bad Grund: Die Übergabe der Urkunde zur staatlichen Anerkennung Bad Grunds als Ort mit Heilstollenkurbetrieb wurde am Donnerstagnachmittag durch Ministerialdirigent Ulrich Petersen innerhalb einer Feierstunde im Atrium Bad Grund begangen. Zugegen waren zahlreiche Honorationen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung.
Seit 1967 ist Bad Grund staatlich anerkanntes Moorheilbad, allerdings nur bis zum nächsten Jahr garantiert. Dann hätte sich Bad Grund aus den Reihen der Kurorte verabschieden müssen, wenn die Bergstadt nicht mit einem anderen ortsgebundenen Heilmittel aufwarten hätte können: die reine Luft im Inneren des Iberges. Mit der Übergabe der Anerkennungsurkunde erfolgte nun also der letzte aber wohl wichtigste Schritt zur staatlichen Anerkennung Bad Grunds als Kurort mit Heilstollentherapie. Die Überprüfung der Kriterien zur Anerkennung durch die Service-Agentur Bäderland Niedersachsen ist damit abgeschlossen und die Empfehlung zur Anerkennung an das Wirtschaftsministerium des Landes weitergegeben worden. Vorausgegangen war auch die Zertifizierung des Heilstollens durch den Deutschen Heilstollenverband, bei dem Bad Grund als fünfter Heilstollenbetreiber von 10 Orten mit Heilstollen der gesamten Bundesrepublik mit der höchsten Stufe aufgrund des Qualitätsstandards ausgezeichnet wurde. Zahlreiche Ehrengäste waren zu der Feierstunde ins Atrium gekommen, die Samtgemeindebürgermeister Harald Dietzmann eröffnete. Gekommen waren natürlich Bad Grunds Bürgermeister Manfred von Daak, aber auch Landrat Bernhard Reuter, Kurdirektor a. D. Bernd Nessig und viele weitere Gäste mehr. In seiner Andacht rückte Pastor Michael Henheik das Thema „Heilen und Gesundheit“ in den Mittelpunkt bevor Bürgermeister Manfred von Daak einen umfassenden Rückblick auf die Geschichte des Kurortes Bad Grund gab, die geprägt war von vielen positiven Aspekten, aber auch harte Rückschläge hinnehmen musste. Umso erfreulicher sei, dass man sich letztlich doch „zusammengerauft habe“, sicher auch schmerzliche finanzielle und eine Grundlage gefunden habe, damit „wir in Bad Grund hoffnungsvoller in die Zukunft blicken können.“ Das wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht die neu gegründete „Gesundheitszentrum Bad Grund GmbH“ in die Bresche gesprungen wäre und die finanziellen Lasten auf sich genommen hätte, um das zum glücklichen Ende geführte Anerkennungsverfahren zu betreiben. Von Daaks ausdrücklicher Dank galt der Familie Sander. Ministerialdirigent Ulrich Petersen und Regierungsamtsrätin Sabine Visse vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr schließlich übergaben dann die Anerkennungsurkunde, wobei der Ministerialdirigent in seiner Rede den italienischen Schriftsteller und Philosophen Tomasi de Lampedusa zitierte und auch mit Blick auf die Veränderungen in Bad Grund sagte: „Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, dann ist es nötig, dass sich alles verändert!“ Der offiziellen Übergabe schlossen sich ein Rück- und Ausblick von Dr. Oswald Sander sowie weitere Grußworte unter anderem auch von Landrat Bernhard Reuter an. Im Anschluss erfolgte die Enthüllung eines Gedenksteines vor dem Gesundheitszentrum, der an die Kurortanerkennung erinnen soll. Wie Geschäftsführer Dr. Oswald Sander betonte, soll das „Haus Bad Grund“ auf drei Säulen fußen, und zwar 1. auf dem Fremdenverkehr gemeinsam mit den Bad Grundner Hotels und Pensionen, 2. ein vielseitiges umfassendes Gesundheitswesen über das Gesundheitszentrum und den Heilstollen sowie 3. die Pflege und Betreuung der Bewohner innerhalb der Sander-Gruppe. Umrahmt wurde die Feierstunde übrigens durchaus geschmackvoll vom Bläserensemble der Kreismusikschule des Landkreises Osterode am Harz unter der Leitung von Bert Heinrch Hunke, das im Turmzimmer musizierte und im Anschluss blieben viele der Gäste noch beim gemeinsamen Buffet beisammen.
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