ARCHIV Pressespiegel HöhlenErlebnisZentrum:
ZDFZDF, Nachtrag zu Sendung - Vorankündigung Zum Vorschautext - vom 23. Juli 08, 22:15 Uhr
Kannibalen und Knochenjäger
Kreisarchäologe Dr. Flindt im ZDF-Bericht Kanibalen und KnochenjägerKannibalen und Knochenjäger
Menschenopfer am Lichtenstein?

Das vollständige Video der Sendung vom 23. Juli - sowie eine Bilderserie dazu - kann man sich nun online ansehen.

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Bilderserie dazu: KLICK!

Kannibalen und Knochenjäger
Menschenopfer am Lichtenstein?
Das Geheimnis des Bernd-Saals
Eine gute Autostunde vom Kyffhäuser entfernt macht sich eine weitere Gruppe von Archäologen daran, Funde aus früheren Jahren noch einmal zu überprüfen. Damals werden grausig zugerichtete Menschenleichen entdeckt, gezeichnet von Schnittverletzungen und Brandspuren. Schnell wird die Lichtensteinhöhle im Harz zum Schauplatz prähistorischer Opferrituale erklärt.
J.-C. Caron
Kreisarchäologe Stefan Flindt in der Lichtensteinhöhle. Quelle: J.-C. CaronFoto: Stefan Flindt muss sich durch den schmalen Gang zwängen.
Auch der zuständige Kreisarchäologe Stefan Flindt, glaubt zunächst, Menschen hätten hier zwischen 900 und 700 v. Chr. Artgenossen geopfert. Doch immer wieder nagen Zweifel an ihm: Nun will er mit neuer Technik seine alte Theorie überprüfen.
Alternativ-Lösung
Einsatz einer endoskopische Kamera in der Lichtensteinhöhle. Quelle: ZDFFoto: Der Eingang zur Höhle ist nur 30 Zentimeter breit, der anschließende Tunnel nicht größer, dafür aber feucht und kalt. Ein Vorwärtskommen ist nur auf dem Bauch möglich und scheinbar will der Gang kein Ende nehmen: 120 Meter müssen die Forscher so bewältigen bis sie den Fundort der Skelette erreichen. Sicherlich sind keine Leichen auf diesem beschwerlichen Weg in die "Bernd-Höhle" transportiert worden, die ihren Namen dem Göttinger Anthropologen Bernd Herrmann verdankt, einem frühen Vertreter der Menschenopfer-These. Die Alternative wäre, dass die Opfer noch lebend, eventuell sogar freiwillig den Ort ihrer Marter aufgesucht hätten.
Mit einer Mini-Kamera suchen die Forscher nach Spalten.
Stefan Flindts Zweifel wachsen. Aber vielleicht gibt es ja eine ganz andere Lösung des Rätsels, vielleicht ist dies gar nicht der Zugang zur Grotte. Mit neuester Technik untersuchen die Forscher nochmals den Zugang zur Bernd-Höhle und den Fundort selbst. Selbst eine endoskopische Kamera kommt zum Einsatz, kann aber nicht bei der Aufklärung behilflich sein.
Tor zur Unterwelt
Dr. Susanne Hummel nimmt eine Probe des Knochens im Labor.Aber dann: Genau an der Stelle, an der sie die Menschenknochen damals gefunden haben, entdeckt das Team nun mit Hilfe einer neuen LED-Lichttechnik ein Art Kaminschacht. Dieser ist allerdings mit Geröll verschüttet. Nach einigen Metern endet der Schacht, doch das war vor 3000 Jahren vielleicht noch nicht so. Die Lage des Kamins verrät Flindt, wo er oberirdisch nach einem direkten Zugang zum Bernd-Saal suchen muss.
Und tatsächlich, nachdem sie über der Höhle einige Felsen und Gestein weggeräumt haben, finden sie eine Spalte: Das Tor zur Unterwelt für die Menschen am Lichtenstein vor 3000 Jahren. Der Zugang fällt fast neun Meter senkrecht in den Bernd-Saal. Noch stehen zwar endgültige Untersuchungen aus, doch mit höchster Wahrscheinlichkeit muss Stefan Flindt seine alte Theorie revidieren: Am Lichtenstein wurden keine Menschen geopfert, sondern Verstorbene in einer Grabammer bestattet.
von Jean-Christoph Caron/Harald Grimm
Am 21. Juli veröffentlichte der Landkreis diese Presseinformation vom 13. Juli
Das HöhlenErlebnisZentrum Iberger Tropfsteinhöhle
Daten, Zahlen und Fakten
Am 11. Juli 2008 eröffnet das HöhlenErlebnisZentrum Iberger Tropfsteinhöhle im niedersächsischen Bad Grund, Harz für das Publikum. Die vom Landkreis Osterode am Harz als ein neuer kulturtouristischer Höhepunkt präsentierte Einrichtung besteht aus drei Komponenten: Dem neu errichteten Eingangsgebäude „Museum am Berg“, dem neu in den Fels gesprengten 160 Meter langen unterirdischen „Museum im Berg“ und der seit 1874 für Besucher erschlossenen, berühmten Iberger Tropfsteinhöhle. Die Ausstellungsfläche des Erlebniszentrums umfasst mehr als 1000 Quadratmeter.
Gesamtkosten
Die Gesamtkosten des Erlebniszentrums belaufen sich auf 3,85 Millionen Euro. Davon tragen die Europäische Union 1.825.000, der Landkreis Osterode am Harz 975.000, das Land Niedersachsen 400.000, die Niedersächsische Sparkassenstiftung und die Sparkasse Osterode am Harz 225.000 und zu je gleichen Teilen die Lottostiftung, Stiftung Niedersachsen und die Klosterkammer 75.000 Euro.
Informationen zu Planung und Konzeption
Bauherr und Träger: Landkreis Osterode am Harz
Konzeption: Landkreis Osterode am Harz (Prof. Dr. Reinhard Roseneck, Baudirektor Günter Jentsch)
Architekten: Architekten und Ingenieure Kleineberg und Pohl, Braunschweig
Tragwerksplanung: Prof. Dr.-Ing. Rainer Hempel & Partner, Braunschweig
Ausstellung: Architekten und Ingenieure Kleineberg und Pohl, Braunschweig
Grafische Gestaltung: Hinz und Kunst, Grafisches Atelier, Braunschweig
Bauzeit: 19 Monate
Ziel des Museums
Das HöhlenErlebnisZentrum Iberger Tropfsteinhöhle ist durch seinen Erlebnischarakter für ein breites Publikum konzipiert. Es hat den Auftrag, zur lebendigen Auseinandersetzung mit den faszinierenden Highlights deutscher „Höhlenarchäologie“ sowie der „geologische Geschichte“ eines besonderen Berges einzuladen und für die Besucher aus dem Museumsbesuch ein unvergessliches Erlebnis zu machen.
Gleichzeitig macht das Museum in seiner Rolle als neuer kulturtouristischer Höhepunkt Niedersachsens das Reiseziel Harz in Deutschland attraktiver. Dies gelingt durch die besondere erlebnisorientierte und sinnliche Ansprache an das Publikum. Das Museum spricht alle Besucher an und legt darüber hinaus besonderen Wert auf familienfreundliche Angebote. Zielgruppenorientierte museumspädagogische Angebote sollen dies künftig unterstreichen.
Rundgang
Das neu errichtete Eingangsgebäude „Museum am Berg“ präsentiert die sensationellen Ergebnisse der archäologischen Erforschung der Lichtensteinhöhle mit der ältesten bekannten Großfamilie der Welt. Die Verwandtschaftsverhältnisse der 3000 Jahre alten Familie belegten Anthropologen der Universität Göttingen mittels neuer Forschung an alter DNA. Auf der Grundlage dieser DNA-Forschung ist die mit forensischen Methoden plastisch rekonstruierte älteste Kernfamilie der Welt sowie das Lebensumfeld dieser Familie im Museum zu sehen. Die Lichtensteinhöhle, in der die Wissenschaftler ihre 40 Skelette fanden, ist eine für Touristen unzugängliche Höhle und liegt rund 15 Kilometer vom neuen HöhlenErlebnisZentrum entfernt. Sie ist etwa 40 Quadratmeter groß und wurde als erste Höhle in Deutschland mit wissenschaftlichen Methoden im Original rekonstruiert. Jetzt wurde sie ins Museum geholt und hängt auf spektakuläre Weise, künftig für die Besucher begehbar, direkt unter der Decke des Museum. Vom „Museum am Berg“ gelangen die Besucher durch eine scheinbar normale Tür nicht etwa in einen anderen Raum, sondern in einen neu in den Fels gesprengten 160 Meter langen unterirdischen Hohlraum: in das erste Museum im Berg in Deutschland.
Hier im Innern der Erde wird die Geologie des Iberges auf sinnliche Weise unter dem Motto „Ein Riff auf Reisen“ vermittelt. Der Iberg war einst ein Korallenriff und entstand vor 385 Millionen Jahren in der Gegend von Madagaskar. Die Plattenbewegungen brachten ihn schließlich im Laufe von mehreren Millionen Jahren nach Norddeutschland. Unmittelbar an das „Museum im Berg“ schließt sich die dritte Komponente des HöhlenErlebnisZentrums, die berühmte Iberger Tropfsteinhöhle an.
Eseltreiber Online-Ausgabe vom 16. 07 2008:
Bildbericht von der Eröffnung des HEZ
(wob) Nachdem schon ausführlich von der Eröffnung des HöhlenErlebnisZentrums in Bad Grund in der letzten Woche berichtet wurde bringen wir heute den angekündigten Bildbericht. Es sind Bilder von Exponaten, von Nachfahren der Menschen aus der Lichtenstein-Höhle, von einigen der Helfer, den Medienvertretern, Festrednern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft und vielen anderen geladenen Gästen.Hier die Bilderstrecke.
Der Tagesspiegel Die Online Ausgabe vom 16.07.2008 00.00 Uhr
In 120. Generation
Sesshaft: Die Vorfahren zweier Harzbewohner lebten schon vor 3000 Jahren in derselben Gegend
Manfred Huchthausen und Uwe Lange kennen sich schon länger. Beide stammen aus dem Landkreis Osterode am südwestlichen Rand des Harz. Doch dass der 58-jährige Berufsschullehrer und sein zehn Jahre jüngerer Bekannter verwandt sind, wissen sie erst seit kurzem.
Die beiden sind aber nicht etwa Brüder, die als Babys getrennt wurden oder heimliche Halbgeschwister, weil ein Elternteil einen Seitensprung gemacht hat. Die Verwandten, die Huchthausen und Lange gemeinsam haben, sind seit 3000 Jahren tot. Ihre Überreste wurden bereits im Jahr 1980 in der Lichtensteinhöhle im Südharz entdeckt. Erst jetzt konnten Erbgutanalysen zeigen, dass die beiden Männer aus dem Harz direkte Nachfahren von Höhlenmenschen aus der Bronzezeit sind, die in derselben Gegend zu Hause waren.
Allerdings war es ein langer Weg von der Entdeckung der Fossilien bis zur gelungenen Verwandtschaftsanalyse. Im Jahr 1980 drangen Forscher in der Lichtensteinhöhle in unbekannte Kammern vor. Darin lagen neben Schmuck menschliche Knochen, die später 40 Individuen zugeordnet und auf die Bronzezeit datiert werden konnten. Erst in den neunziger Jahren wurde systematisch mit der Bergung begonnen. Nach und nach landeten die Knochen auf den Labortisch der Anthropologin Susanne Hummel von der Universität Göttingen, die auf die Analyse von alter Desoxyribonukleinsäure (DNS) spezialisiert ist.
Bei einer konstanten Höhlentemperatur von acht Grad Celsius und geschützt von einem Kalkfilm, der sich durch herabtropfendes Wasser auf der Oberfläche der Knochen gebildet hatte, überdauerte das Erbgut die Jahrtausende nahezu unversehrt. „Es ist so außergewöhnlich gut erhalten, dass wir zum ersten Mal einen Stammbaum 3000 Jahre zurückverfolgen konnten“, sagte Hummel dem Tagesspiegel. Der Forscherin war es gelungen, ganze genetische Fingerabdrücke der Bronzezeit-Menschen zu erstellen. Die Qualität der DNS in den Knochen sei nur wenig schlechter als Proben, die heute an Tatorten gefunden und in der Forensik analysiert werden, sagte Hummel, die an einer Veröffentlichung der Ergebnisse in einem Fachjournal arbeitet.
Im vergangenen Jahr wurden die Bürger aus dem Landkreis Osterode schließlich zu einem Speicheltest aufgerufen. Knapp 300 Bewohner stellten ihre DNS zur Verfügung. Bei Manfred Huchthausen und Uwe Lange konnten die Göttinger Forscher tatsächlich genetische Merkmale finden, die nur Verwandte der Bronzezeit-Menschen haben können. Damit gehören sie zur ältesten Familie der Welt. Denn ihr Stammbaum lässt sich um etwa 120 Generationen zurückverfolgen.
Ihre Familie ist zwar nicht viel rumgekommen – dank ihrer Sesshaftigkeit kommt sie jetzt aber zumindest unter Anthropologen zu Weltruhm.
Nachbildungen der Urahnen sind seit Freitag im Höhlen-Erlebniszentrum in Bad Grund im Harz zu sehen.
Dagny Lüdemann
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 16.07.2008)
ExpressOnline Ausgabe vom 15.07.2008
DNA-Vergleich - Mein Urur...uropa ist 3.000 Jahre alt
Per Q-Tipp wurde die DNA verglichen. Dem Familientreffen im Museum ging eine abenteuerliche Geschichte voraus. Hier erfahren Sie mehr.
Von JASPER JUCKEL
OsterodeEine ganz besondere Zeitreise haben zwei Männer aus Niedersachsen gerade hinter sich: Sie blickten ihrem Jahrtausende alten Ahnen ins – mit Wachs rekonstruierte – Gesicht. Moderne DNA-Analyse macht es möglich.
Die Nase, der Schwung der Lippen. Das Kinn. „Der sieht mir ähnlich“, findet Manfred Huchhausen (58). Uwe Lange (48) ist skeptischer. Seine Nase ist spitzer als die des wächsernen Mannes, dessen Büste die beiden Niedersachsen betrachten. Kein Wunder, Lange hatte 3.000 Jahre Zeit, um aus der Art zu schlagen.
Dem Familientreffen im Museum ging eine abenteuerliche Geschichte voraus. 1980 krabbelten Forscher in der Lichtensteinhöhle am Harz (bei Osterode) herum. Einer von ihnen erweiterte einen so genannten „Schluf“, einen Felsspalt, robbte hindurch.
Und fand eine archäologische Sensation: Hinter dem Durchbruch lagen Höhlenkammern, vollgestopft mit Menschenknochen. 3.000 Jahre alte Leichen aus der Bronzezeit! Die Gerippe waren mit Kalk überzogen, der von der Höhlendecke getropft war.
40 Skelette wurden aus der Höhle geborgen, lagern gut sortiert in einer Kühlkammer in der Göttinger Uni. Vor über einem Jahr hatten die Klapperknochen ihren großen Auftritt: Die Anthropologin Susanne Hummel machte einen Auszug der Erbsubstanz DNA aus den ollen Zahnwurzeln.
Die waren durch den Kalk-Überzug geschützt und wie neu. Dr. Hummel: „Das Erbgut ist so gut wie drei Tage alte Blut- oder Spermaproben, die Kripo-Leute an einem Tatort finden.“
So wurde die Bronzezeit-Sippe analysiert. Aber Dr. Hummel fragte sich: Leben auch noch Nachfahren der Höhlenleichen?
Dr. Hummels Institut startete eine Anzeigen-Aktion. 300 alteingesessene Leute aus dem Raum Osterode gaben der Wissenschaftlerin per Q-Tipp einen Mundschleimhaut-Abstrich. Und tatsächlich: 3.000 Jahre nach dem Tod der Bronzezeitler wurden Huchthausen und Lange als ferne Verwandte ermittelt. „Eindeutig wie beim Vaterschaftstest“, so Dr. Hummel.
Nun wissen Lange und Huchthausen, die sich vorher nur entfernt kannten, dass sie über 120 Generationen vom selben Mann abstammen. 120-mal „Ur“ müsste vor ihrem 3.000 Jahre alten Opa stehen. „Vor 14 Tagen hatten wir ein Familientreffen“, so Lange, „und ich war erstaunt, wie ähnlich wir uns alle dann doch sehen.“
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Frankfurter Allgemeine onlineDie Online Ausgabe vom 15.07.2008
Anthropologie „Hier ist es so schön, hier könnte man ewig bleiben“
Manfred Huchthausen lebt in der 120. Generation im Harz15. Juli 2008 Es ist die älteste Familie der Welt: Seit 3000 Jahren leben die Vorfahren von Manfred Huchthausen im Harz. Der ist in der dritten Generation im Baugewerbe tätig, doch seine Kinder werden im Harz vermutlich keine Arbeit mehr finden. Mit Huchthausen sprach Alfons Kaiser.
Herr Huchthausen, Sie sind als direkter Nachfahr von Menschen ausgemacht worden, die vor 3000 Jahren bei der Lichtenstein-Höhle bei Osterode lebten, ganz bei Ihnen in der Nähe. Niemand auf der Welt kann einen solchen Stammbaum vorweisen!
Ja, es sollen an die 120 Generationen sein, die zwischen meinen Vorfahren und mir liegen. Deshalb werde ich aber jetzt noch nicht weltberühmt!
Zum Thema: Bergbau im Harz: Dreitausend Jahre, und Schluss
Warum sind Sie überhaupt zu dem DNA-Test der Anthropologen gegangen? Musste man ja nicht!
Die Frage nach den Vorfahren der Bronzezeit beschäftigte uns sehr im Ort. Das kleine Fünkchen Hoffnung, Nachfahren von Bronzezeit-Menschen zu finden, ließ mich teilnehmen. Außerdem bin ich sehr an unserem Ort interessiert.
Sie fühlen sich verbunden mit Ihrer Heimat?
Ja, sehr, wir sind noch eine richtige dörfliche Gemeinschaft. Bis auf kleinere Querelen, die in den besten Familien vorkommen, mögen wir uns hier im Ort. Wir legen noch Wert darauf, mit unseren Nachbarn auszukommen.
Manfred Huchthausen lebt in der 120. Generation im HarzWahrscheinlich aus Tradition, denn offenbar muss Ihre Familie schon lange mit den Nachbarn gut auskommen . . .
Gute Nachbarschaft steigert eben die Lebensqualität!
Und dann traf es ausgerechnet Sie als Geschichtsinteressierten!
Ja, ich habe mich sehr gefreut, als mich im November die Nachricht von den Forschern erreichte, dass meine DNA mit jener von Bronzezeitmenschen übereinstimmt. Ich bin der Wissenschaft dankbar, dass sie mich gefunden hat. Ich hatte nur die Befürchtung, dass es negativ ausgelegt werden könnte, so lange an einem Ort geblieben zu sein. Man muss ja heute flexibel sein und schon in Amerika studiert haben, um einen Job zu finden.
Gab es schon vorher Anzeichen, dass Sie sesshafter sind als andere Menschen?
Ich hab mich schon immer gefragt, warum ich im Gegensatz zu meiner Frau nicht gerne weit reise. Am liebsten bleibe ich zu Hause. Aber meine Frau kommt auch aus der Lüneburger Heide, die hat schon mehr Koffer gepackt als ich.
Wer weiß, wie unsere Gene die Psyche bestimmen!
Zumindest finde ich es sehr wichtig, dass man weiß, woher man kommt. Meine Frau arbeitet beim Jugendamt, daher weiß ich, dass man Adoptivkindern nie verschweigen sollte, woher sie stammen. Wenn sie danach fragen, sollte man es ihnen auch erzählen.
Ihre Wurzeln reichen nun sehr tief.
Ja, in dem wunderbaren Höhlenerlebniszentrum in Bad Grund, in dem auch die Nachbildung der Lichtenstein-Höhle zu sehen ist, gibt es in einem Stollen eine Zeitleiste, die zeigt, wie kurz der Mensch erst auf diesem Planeten wandelt. Insofern ist mein Stammbaum noch winzig. Aber aus der Sicht eines kleinen Menschen ist das phantastisch!
Wie weit konnte man denn bisher in Ihrem Ort die Ahnen zurückverfolgen?
Bei einigen Familien geht das bis ins 14. und 15. Jahrhundert. Von vorher gibt es keine Kirchenbücher, viele sind auch im Dreißigjährigen Krieg verbrannt. Außerdem muss man beachten, dass der einzelne Mensch seinerzeit nicht so wichtig war. Die Arbeit, die Feldfrucht war wichtiger als alles andere.
Erinnern Sie sich noch an Ihren Groß- oder Urgroßvater?
Natürlich - aber bei uns zu Hause war früher die Vergangenheit nicht so wichtig, und so wurde leider nichts aufgeschrieben. Ich weiß nur, dass wir seit 1924 in unserem Haus wohnen und angeblich im 18. Jahrhundert aus dem Nachbardorf hier eingeheiratet haben.
Was verbindet Sie denn zum Beispiel mit Ihrem Großvater?
Ich bin in dritter Generation dem Bauhandwerk verpflichtet. Mein Großvater war Maurerpolier, mein Vater war Bauingenieur, und ich bin auch Bauingenieur - und Berufsschullehrer. Die Traditionen halten wir hoch!
Gibt es eigentlich sonstige Zeugnisse aus der Besiedlung der Gegend?
Im Jahr 1990 hatten wir hier in Förste die Tausend-Jahr-Feier. Und gerade am Sonntag war ich auf einer Wanderung mit unserem Kreisarchäologen Stefan Flindt. Bei Osterode gibt es eine große Gipskante. Oben auf dem Plateau haben vor etwa 3000 Jahren offenbar Menschen gewohnt, wie Scherbenfunde zeigen. Später wurde auf dem Plateau die Pippinsburg als Fliehburg errichtet.
Und wovon haben die Menschen gelebt?
Hier im Ort gibt es mehrere Quellen, auch Salzwasserquellen, die den Ort relativ reich gemacht haben - zumindest mussten die Menschen nicht fortziehen.
Ist von dem Salz noch was zu sehen?
Salinen gibt es nicht mehr. Einige Quelle haben wir aber noch. Ich habe mal auf dem Kaminofen bei mir im Wohnzimmer Wasser verdampfen lassen. Ich war erstaunt, wie viel Salz zurückgeblieben ist.
Mal in die Zukunft geblickt: Wie lange wird Ihre Familie noch am Harz wohnen bleiben?
Meine beiden Söhne, 19 und 21 Jahre alt, werden hier wahrscheinlich keine Arbeit finden. Der Jüngere macht eine Ausbildung in Münster, der Ältere hat in Osterode ein Soziales Jahr gemacht und wird nun irgendwohin zum Studieren gehen.
In der 121. Generation also zieht Ihre Familie endlich weg aus Osterode?
Früher konnte unsere Gegend die Familien noch ernähren. Wie das in Zukunft aussieht, weiß man noch nicht. Die Scholle zumindest ernährt uns nicht mehr.
Aber eine tote Ecke scheint Förste auch nicht zu sein.
Im Gegenteil! Es gibt viele Vereine und zum Beispiel das Musik-Festival „RockHarz“. Hier ist es so schön, dass man ewig bleiben könnte.
Die älteste Familie der Welt
Die Sensation deutete sich schon vor Jahren an. Nach zehn Jahren Ausgrabungsarbeiten in der am südwestlichen Harzrand gelegenen Lichtenstein-Höhle, einer weitgehend unversehrten bronzezeitlichen Kulthöhle aus dem achten bis zehnten Jahrhundert vor Christus, wurden Bronzeschmuck, Feuerstellen, Scherben, Kultgegenstände sowie die Überreste von 39 Menschen entdeckt.
Der Osteroder Kreisarchäologe Stefan Flindt untersuchte und barg die Knochen, die wegen der gleichmäßigen Temperaturen von etwa acht Grad sowie günstiger chemischer Bedingungen im Gipsgestein gut erhalten waren. Forschern des Instituts für Zoologie und Anthropologie der Universität Göttingen unter der Leitung von Susanne Hummel gelang es daraufhin, anhand der gut erhaltenen DNA aus den Menschenknochen die verwandtschaftlichen Beziehungen zu klären: So entdeckte man die älteste Familie der Welt - die meisten Opfer waren direkt verwandt.
In die Gesichter der Ahnen blicken
Die Anthropologin Hummel wollte nun auch noch die „Residenzkontinuität“ untersuchen. Konnte es sein, dass die Menschen, deren Knochen aus der Bronzezeit in der Lichtenstein-Höhle zwischen Förste und Dorste gefunden wurden, Urahnen der heutigen Bevölkerung sind? Auf der Suche nach den direkten Nachfahren der Höhlentoten rief Hummel im Frühjahr 2007 die Menschen, die seit mindestens drei Generationen im Sösetal leben, dazu auf, Speichelproben abzugeben. Fast 300 Personen beteiligten sich. Ein sehr seltenes genetisches Muster zweier Toter aus der Bronzezeit fand sich auch unter den Speichelproben.
So bestimmte man mit großer Sicherheit zwei Nachfahren der Bronzezeitmenschen: den 48 Jahre alten Landvermesser Uwe Lange aus Nienstedt und den 58 Jahre alten Berufsschullehrer Manfred Huchthausen aus dem gleich nebenan liegenden Ort Förste. In dem neuen „Höhlenerlebniszentrum“ in Bad Grund, das vergangene Woche eröffnet wurde und das Fundensemble zusammen mit einem originalgetreuen Teilnachbau der Lichtenstein-Höhle zeigt, können die beiden nun in die Gesichter ihrer Ahnen schauen, die anhand der Knochen rekonstruiert wurden. Nun wird natürlich nach Ähnlichkeiten gesucht. Doch die dürften nach etwa 100 bis 120 Generationen nur noch gering sein.

F.A.Z. / kai. Text: F.A.Z. Bildmaterial: dpa

Welt am Sonntag onlineDie Online Ausgabe vom 13.07.2008, 04:00 Uhr
Die Verwandten aus der Bronzezeit
Zwei Deutsche haben den ältesten Stammbaum der Welt. Knochen ihrer 3000 Jahre alten Ahnen wurden im Harz gefunden. Gekannt haben sie sich schon lange. Wie man sich eben so kennt, wenn man in benachbarten Dörfern lebt und beim Ortsfest mal ein Bierchen zusammen trinkt. Manfred Huchthausen, 58 Jahre alt und Berufschullehrer aus dem Dorf Förste, wohnt kaum mehr als einen Kilometer entfernt von Uwe Lange, 48 Jahre alt und Landvermesser aus Nienstedt.
Zwischen ihren Dörfern fließt die Söse, nach der auch das Tal dieser Harzregion benannt ist, in der beide leben. Ganz in der Nähe liegt die Lichtensteinhöhle, in der Uwe Lange als Junge gespielt hat. Damals ahnte er nichts von dem einzigartigen Fund, der Jahre später hier gemacht werden sollte: Skelette von Menschen aus der Bronzezeit, jenem Zeitalter, das auf die Steinzeit folgte. Uwe Lange hätte bis vor Kurzem kaum die Bedeutung dieser Knochen ermessen können - schon gar nicht, dass sie Manfred Huchthausen später einmal zu seinem Verwandten machen würden. Und welchen Medienrummel dieser Knochenfund im Juli 2008 nach sich ziehen sollte.
Manfred Huchthausen und Uwe Lange sind Teil einer archäologischen Sensation: Sie sind direkte Nachfahren jener Menschen aus der Lichtensteinhöhle, die vor 3000 Jahren lebten. Niemand besitzt weltweit einen älteren Stammbaum als die beiden. 100 bis 120 Generationen liegen zwischen ihnen und den Toten aus der Höhle.
Es ist Donnerstag, es regnet, Manfred Huchthausen und Uwe Lange sitzen in der ersten Reihe eines Festzeltes vor dem neuen Höhlenerlebniszentrum in Bad Grund. Auf dem Podium erzählen der Landrat und die Museumsdirektoren, wie wichtig das Erlebniszentrum für den Tourismus im Harz sei. Das Museum ist tatsächlich sehenswert, neben der Nachbildung der Lichtenstein Höhle - das Original ist schwer zugänglich - und den Skelettimitaten gibt es noch eine Tropfsteinhöhle. Doch es hätten sich wohl nicht halb so viele TV-Sender und Journalisten dafür interessiert, wenn es nicht diese Sache mit dem Stammbaum gäbe.
Manfred Huchthausen und Uwe Lange sind die Stars des Tages. Dabei haben sie selbst noch gar nicht recht verdaut, was das nun bedeutet, miteinander verwandt zu sein und so alte Vorfahren zu haben.
Dass sie jetzt im Rampenlicht stehen, haben sie Stefan Flindt und Susanne Hummel zu verdanken. Der Archäologe und die Anthropologin haben dieses Museum und die Sensation erst möglich gemacht. Doch wie bei allen großen Entdeckungen war auch Glück im Spiel.
1980 wurden in der Lichtensteinhöhle fünf bislang unbekannte Kammern entdeckt, in denen besagte Knochen aus der Bronzezeit lagen. 1993 begann Stefan Flindt, sie zu bergen. Die Skelette von 40 Menschen waren äußerst gut erhalten, zudem wurden Bronzeschmuck, Feuerstellen, Scherben, Kultgegenstände gefunden. Stefan Flindt vermutete zunächst, dass es sich bei den Toten um Menschenopfer handelte. Einiges sprach dafür, etwa dass zu jener Zeit die Toten normalerweise verbrannt und in Tongefäßen auf Feldern vergraben wurden. Andererseits wiesen die Knochen kaum Verschleißspuren auf, die Zähne waren gut - die Toten schienen bessergestellt zu sein.
Weil Stefan Flindt irgendwann mit archäologischen Mitteln nicht weiter kam, nahm er Kontakt zu Susanne Hummel auf. Die Anthropologin hat sich an der Universität Göttingen auf die Analyse alter DNA spezialisiert. Sie macht, was Kriminaltechniker tun, nur eben mit prähistorischem Material. Die Erbsubstanz der Knochen war extrem gut konserviert, weil in der Höhle seit Jahrtausenden optimale Bedingungen herrschten. Susanne Hummel konnte so für die Toten der Bronzezeit einen genetischen Fingerabdruck bestimmen, was noch nie zuvor gelungen war. Sie fand heraus: Die meisten stammen aus derselben Familie. Die Theorie von der Opferstätte war damit widerlegt. Die ungewöhnliche Bestattung der Toten lässt eher darauf schließen, dass sie Mitglieder eines höhergestellten Clans waren.
Im vergangenen Jahr rief Susanne Hummel mit ihrem Team dann die alteingesessenen Bewohner des Sösetals auf, Speichelproben abzugeben. Sie wollte untersuchen, ob es noch direkte Nachfahren der Höhlentoten gibt. Fast 300 Menschen beteiligten sich, sogar ein Mann, der inzwischen in Monaco lebt. Und wieder hatten die Forscher Glück: Zwei der Toten besaßen ein sehr seltenes genetisches Muster. Da sich dieses auch unter den Speichelproben fand, konnten sie mit ziemlicher Sicherheit zwei Nachfahren der Bronzezeitmenschen bestimmen: Uwe Lange und Manfred Huchthausen.
Als die beiden davon hörten, konnten sie es zunächst nicht glauben. Susanne Hummel nahm ihnen zwar die wissenschaftlichen Zweifel. Befremdlich blieb das alles dennoch, die plötzlich aufgetauchte Verwandtschaft, die uralten Vorfahren. Im Museum können sie zumindest in die Gesichter ihrer Ahnen schauen, die anhand der Knochen rekonstruiert wurden. Manfred Huchthausen, bärtig und mit Brille, erkennt eine gewisse Ähnlichkeit zwischen sich und dem Bronzezeitmann, die er in Uwe Lange, deutlich weniger Haare und spitzere Nase, dagegen nicht sieht.
Huchthausens Frau sagt, die Augenbrauen von Uwe und ihrem Mann seien gleich. "Wirklich? Aber im Wesen sind wir ganz anders", sagt Huchthausen, der eher lebhaftere. Uwe Lange erkennt dagegen in seiner Familienlinie die Führungseigenschaft, gab es doch zwei Bürgermeister unter seinen jüngeren Vorfahren.
So sucht jeder nach Schnittpunkten mit den Ahnen. Doch die werde es nach 120 Generationen ohnehin kaum noch geben, sagt Susanne Hummel. Auch über Haar- und Augenfarbe könne man bislang noch nichts sagen, denn diese Informationen seien auf dem untersuchten DNA-Strang gar nicht zu finden gewesen. Die braunen Haare und Augen der nachgebildeten Gesichter sind daher zufällig gewählt. Aber die Anthropologin wird weiter forschen, um den Knochen noch mehr Details zu entlocken.
Uwe Lange und Manfred Huchthausen erforschen derweil zaghaft ihre neu entdeckte Verwandtschaft, die Sippschaft des jeweils anderen. Viele Ähnlichkeiten haben sie noch nicht entdeckt - gemeinsame Vorfahren allein stiften eben keinen Familiensinn.
Seesener BeobachterDie Online Ausgabe vom 12.07.2008
„HöhlenErlebnisZentrum“ ab heute für die Öffentlichkeit zugänglich
Bad Grund (uk). Die Besucher können dort in die Bronzezeit vor rund 3000 Jahren eintauchen und sehen, wie die älteste rekonstruierte Kernfamilie der Welt gelebt, sich gekleidet und ernährt hat. Das neue Museum hat 3,85 Millionen Euro gekostet und wurde innerhalb von zwei Jahren gebaut. Zu den namhaften Förderern dieses Projektes des Landkreises Osterode am Harz zählen: die Europäische Union, das Land Niedersachsen, die Niedersächsische Sparkassenstiftung gemeinsam mit der örtlichen Sparkasse Osterode am Harz, die Niedersächsische Lottostiftung, die Stiftung Niedersachsen und die Klosterkammer Hannover. Der Landrat des Landkreises Osterode am Harz, Bernhard Reuter, bedankte sich gestern im Rahmen der Präsentation des HöhlenErlebnisZentrums bei den Förderern für das große Engagement und Vertrauen: „Wir freuen uns, dass das neue HöhlenErlebnisZentrum Iberger Tropfsteinhöhle in Bad Grund eröffnet wird. Ohne Ihre tatkräftige Unterstützung hätte dieses europaweit einzigartige und für unseren Kulturtourismus in der Region Harz so wichtige Museumsprojekt nicht realisiert werden können.“
Darüber hinaus galt sein ausdrücklicher Dank den rund 300 Menschen aus der nächsten Umgebung der Lichtensteinhöhle. Sie haben in einer von den Göttinger Anthropologen initiierten Aktion freiwillig ihre DNA für die Tests abgegeben und dazu beigetragen, den ältesten Stammbaum der Menschheitsgeschichte von über 120 Generationen zu erstellen. Der Stammbaum wird im neuen „Museum am Berg“ präsentiert. Zu sehen sind dort außerdem die sensationellen Ergebnisse der archäologischen Erforschung der Lichtensteinhöhle.
Die für Touristen normalerweise unzugängliche Höhle wurde als erste deutschlandweit mit wissenschaftlichen Methoden im Original rekonstruiert und schwebt nun, künftig für Besucher begehbar, direkt unter der Decke des Museums. Nach der Erkundung der Welt der Urahnen aus der Bronzezeit im „Museum am Berg“ erfahren die Besucher im zweiten „Museum im Berg“ geologisch Interessantes zur einzigartigen Geschichte des Ibergs. Es wurde dafür eigens ein 160 Meter langer Hohlraum in den Fels gesprengt, um die Geschichte des „Riffs auf Reisen“ für die Besucher erlebbar zu machen.
Der Iberg war nämlich einst ein Korallenriff; er entstand vor 385 Millionen Jahren in der Gegend von Madagaskar. Die Plattenbewegungen brachten ihn schließlich im Laufe von vielen Millionen Jahren nach Norddeutschland. In der abschließenden Führung durch die seit 1874 für Besucher erschlossene, berühmte Iberger Tropfsteinhöhle, dem dritten Museum, ist die vielfältige Welt der Stalaktiten und Stalagmiten zu sehen.
NDR 3 - das Beste am Norden...NDR 3 online vom 11. Juli 08
Niedersachsen
Höhlen-Museum für Urahnen aus der Bronzezeit
Die deutschlandweit erste im Original rekonstruierte Höhle aus der Bronzezeit wird nach rund zwei Jahren Planungs- und Bauphase heute in Bad Grund im Kreis Osterode feierlich eröffnet. Der Nachbau der Lichtensteinhöhle ist die neue Attraktion des Höhlen-Erlebniszentrums und wird ab dem kommenden Monat auch für Besucher zugänglich. In der Höhle hatten Forscher im Jahr 1980 unter anderem 3.000 Jahre alte Überreste einer Familie gefunden.
Ein vergleichbares Museum gebe es in ganz Deutschland nicht, sagt der künstlerische Direktor Reinhard Roseneck. Das Museum besteht aus drei Teilen: der Iberger Tropfsteinhöhle, die seit ihrer Öffnung im Jahr 1874 bereits von rund zehn Millionen Menschen besucht wurde; einem durch das Gestein getriebenen "Museum im Berg", das die geologische Geschichte des Iberges dokumentiert, und schließlich dem "Museum am Berg", das der "weltweit ältesten plastisch rekonstruierten Familie" gewidmet ist.
Noch heute leben Nachkommen in der Region
Im vergangenen Jahr konnten Wissenschaftler der Universität Göttingen mit Hilfe von DNA-Untersuchungen nachweisen, dass noch heute Nachkommen der vor 3.000 Jahren gestorbenen Menschen in der Region leben. Der Stammbaum reicht über 120 Generationen zurück. Das sei "der älteste belegbare Stammbaum der Menschheitsgeschichte", sagte Roseneck. Auf Grundlage der DNA-Untersuchungen entstanden mit forensischen Methoden auch die Nachbildungen der Köpfe dreier Urahnen, die jetzt im "Museum am Berg" zu sehen sind. Eine weitere Attraktion ist der detailgetreue Nachbau der etwa 40 Quadratmeter großen Lichtensteinhöhle.
Für Landrat Bernhard Reuter ist das Museum "ein Faszinosum sondergleichen". Das Höhlen-Erlebniszentrum werde den Tourismus im Westharz beleben und ganz neue Impulse setzen.
Stand: 11.07.2008 07:13
Eseltreiber Online-Ausgabe vom 11/07 2008
Eröffnung Höhlenerlebniszentrum – die Pressekonferenz
(rl) Mit einer Pressekonferenz begann am Vormittag des 10. Juli 2008 der Veranstaltungsreigen zur Eröffnung des Höhlenerlebniszentrums in Bad Grund.
Schon das Aufgebot regionaler und überregionaler Medienvertreter, darunter von fast allen relevanten Fernsehsendern und Zeitungen, ließ auf die Bedeutung des Ereignisses schließen.
Auf dem Podium standen neben Landrat Bernhard Reuter die Direktoren des HEZ, Prof. Dr. Reinhard Roseneck und Günter Jentsch, sowie Frau Dr. Susanne Hummel vom anthropologischen Institut Göttingen und Kreisarchäologe Dr. Stefan Flindt den versammelten Fernseh- und Pressevertretern Rede und Antwort.
In seiner Eingangsrede schlug Landrat Reuter noch einmal einen Bogen von der Entwicklung des europaweit einzigartigen Projektes bis hin zu seiner Realisierung. In diesem Zusammenhang wies er besonders auf die Bedeutung für den Tourismus im Harz hin. Mit dem Höhlenerlebniszentrum bekommt der Harz das dringend benötigte neue Image, das nicht länger auf Hexen und Harzer Sagen eingegrenzt werden kann und mit dem neuen Angebot ein breites Publikum anspricht. Die Art und Weise der musealen Darstellung gestaltet sich hochmodern und wird unter dem Schlagwort „Erlebnistourismus“ auch junge Menschen begeistern. Die Kombination aus Information und Erlebnis, dazu eine gelungene Architektur des neu erstellten Gebäudekomplexes und die Exklusivität des Angebotes bieten die entscheidenden Merkmale, um Besucher anzulocken, da ist sich Reuter sicher.
Dazu kommt natürlich der besondere Glücksfall, im Höhlenerlebniszentrum die älteste Familie der Welt ausstellen zu können. Vater, Mutter und Tochter wurden anhand der bronzezeitlichen Knochenfunde in der Lichtensteinhöhle und der DNA-Analysen plastisch nachgebildet und geben dem Besucher einen Eindruck über das Aussehen der damaligen Menschen.
Reuter dankte in seiner Rede auch den Förderern, die den Bau des Höhlenzentrums mit ihren Beiträgen erst ermöglichten. Von den 3,85 Millionen Euro, die das Höhlenzentrum gekostet hat, wurden 1,825 Millionen Euro von der EU getragen, 400.000 Euro hat das Land Niedersachsen beigesteuert. Von der Sparkassenstiftung und der Sparkasse Osterode am Harz flossen 225.000 Euro in das Projekt und je 75.000 Euro kamen von der Lottostiftung, der Stiftung Niedersachsen und der Klosterkammer. Der Landkreis selbst hat 1 Million Euro investiert. Mit kleineren Beträgen waren u.a. die Harz Energie und der Heimat- und Geschichtsverein beteiligt.
Prof. Roseneck ging danach noch einmal auf die Umsetzung des Projektes Höhlenerlebniszentrum ein und betonte, dass es trotz einer sehr engen Zeitvorgabe von 2 Jahren und diversen Irritationen letztendlich doch gelungen sei, das Zentrum „auf den Punkt“ fertigzustellen, auch wenn eine Schar von Handwerkern am Tag vor der Publikumsöffnung noch an verschiedenen Stellen letzte Hand anlegte.
Nach der Pressekonferenz stand ein Rundgang durch das Höhlenerlebniszentrum an, den Prof. Roseneck leitete. Dem Musem „am Berg“, das mit einem Teilnachbau der Lichtensteinhöhle und der ältesten nachgewiesenen Familie der Welt im Zentrum die Bronzezeit behandelt, schließt sich das „Museum im Berg“ an, das unter dem Titel „ein Riff auf Reisen“ die Verlagerung des Ibergs, einem ehemaligen Korallenriff, von der Gegend um Madagaskar zu seinem heutigen Standpunkt über einen Zeitraum von 385 Millionen Jahren auf einer über 30 m langen Zeitschiene darstellt. Diese befindet sich in einem ca. 160 m langen Stollen, der das „Museum am Berg“ mit dem 3. Museumsteil, der „Iberger Tropfsteinhöhle“ verbindet.
Als Fazit eines aufregend Vormittags hat Ihr Eseltreiber-Berichterstatter nur einen Rat für Sie parat, liebe Leser, und der lautet: Hingehen (oder fahren) und selber sehen und staunen. Es lohnt sich!!!
Das Höhlenerlebniszentrum, An der Tropfsteinhöhle 1 (B 242) in Bad Grund ist ganzjährig Dienstag bis Sonntag von 10.00 – 17.00 Uhr geöffnet. Montags ist, außer an Feiertagen, geschlossen.
Der Eintritt beträgt 7,00 Euro (Erwachsene) und 6,00 Euro (Gruppen, Kinder 6 bis 16 Jahre). Die Familienkarte kostet 18,00 Euro und HarzCard-Inhaber haben freien Eintritt.
Der Internetauftritt ist ab sofort freigeschaltet und unter www.hoehlen-erlebnis-zentrum.de zu erreichen.
Hier als erster Eindruck und Appetithappen unsere Bilder vom Vormittag am und im HEZ:

Hannoversche AllgemeineHaZ online Veröffentlicht am 1 0. Juli 2008 18:49 Uhr
Höhlenzentrum soll Besucher in den Harz locken
Pünktlich zum Beginn der Sommerferien in Niedersachsen ist der Harz um eine Besucherattraktion reicher: Am Freitag wird das neue Höhlenerlebniszentrum an der Iberger Tropfsteinhöhle bei Bad Grund eröffnet.
Das Höhlenerlebniszentrum, das rund 3,85 Millionen Euro gekostet hat, besteht aus drei Teilen: Einem „Museum am Berg“, einem „Museum im Berg“ und der Iberger Tropfsteinhöhle.
Die Köpfe von mehreren Mitgliedern der ältesten Familie der Welt, die vor rund 3500 Jahren in der Lichtensteinhöhle bestattet wurden, wurden für das neue Museum rekonstruiert. Foto: Rink
Die Köpfe von mehreren Mitgliedern der ältesten Familie der Welt, die vor rund 3500 Jahren in der Lichtensteinhöhle bestattet wurden, wurden für das neue Museum rekonstruiert. Foto: Rink

Im Eingangsgebäude geben Mineralien und Korallen einen ersten Eindruck von der Geologie des Harzes. Im ersten Stock werden dann die sensationellen Ergebnisse der archäologischen Erforschung der Südharzer Lichtensteinhöhle präsentiert. In dieser Höhle, von der eine originalgetreue Rekonstruktion zu sehen ist, waren vor einigen Jahren 40 menschliche Skelette aus der Bronzezeit entdeckt worden. Für die Ausstellung wurden plastische Rekonstruktionen von drei Schädeln angefertigt.
Die Funde aus der Lichtensteinhöhle haben vor allem aus einem Grund weltweit Aufsehen erregt. Anhand von DNA-Untersuchungen konnten Göttinger Wissenschaftler nicht nur die Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den vor 3500 Jahren bestatteten Menschen rekonstruieren, sondern auch noch heute lebende Nachfahren ermitteln.
Vom ersten Museumskomplex gelangen die Besucher durch eine Tür in den zweiten Abschnitt des Erlebniszentrums. Dies ist ein 160 Meter langer unterirdischer Stollen, der in den Fels gesprengt wurde. Hier können die Besucher unter dem Motto „Riff auf Reisen“ die Geschichte des Iberges verfolgen.
Das Höhlenerlebniszentrum bei Bad Grund ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Für Erwachsene kostet der Eintritt 7 Euro.
Von Heidi Niemann


Goslarsche ZeitungGoslarsche Zeitung, Ausgabe 10. Juli 2008
Neues Höhlen-Erlebniszentrum öffnet für Besucher
Die Nachbildung eines Mannes, der vor rund 3.000 Jahren in der Iberger Tropfsteinhöhle lebte. © dpa Fotograf: Frank May
Im neuen Höhlen-Erlebniszentrum in Bad Grund betrachtet Uwe Lang, ein mittels DNA-Analyse ermittelter Nachfahre der Ureinwohner, die in der Iberger Tropfsteinhöhle begraben wurden, die Nachbildung eines seiner Vorfahren
Foto:dpa
BAD GRUND. Mit der Eröffnung des neuen Höhlen-Erlebniszentrums bei Bad Grund können Besucher von Freitag an in die Bronzezeit vor rund 3000 Jahren eintauchen und sehen, wie die älteste rekonstruierte Kernfamilie der Welt gelebt, sich gekleidet und ernährt hat. Das neue Museum hat 3,85 Millionen Euro gekostet und wurde innerhalb von zwei Jahren gebaut.
Zu den Förderern dieses Projektes des Landkreises Osterode am Harz zählen die EU, das Land Niedersachsen, die Niedersächsische Sparkassenstiftung gemeinsam mit der örtlichen Sparkasse Osterode am Harz, die Niedersächsische Lottostiftung, die Stiftung Niedersachsen und die Klosterkammer Hannover. Zu sehen sind neben der ältesten rekonstruierte Kernfamilie der Welt die sensationellen Ergebnisse der archäologischen Erforschung der Lichtensteinhöhle. Die für Touristen normalerweise unzugängliche Höhle wurde als erste deutschlandweit mit wissenschaftlichen Methoden im Original rekonstruiert und schwebt nun für Besucher begehbar, direkt unter der Decke des Museums. Nach der Erkundung der Welt der Urahnen erfahren die Besucher im zweiten Bereich des Museums darüber hinaus Interessantes zur einzigartigen Geschichte des Ibergs.P.W.

Gießener AllgemeineGießener Allgemeine, Ausgabe vom 11. Juli 08:
Museum für die älteste Familie der Welt
Bad Grund (dpa) - «Es ist ein seltsames Gefühl, ihm in die Augen zu schauen», sagt Uwe Lange. «Ich würde ihn gerne fragen, wie er heißt und was er so gemacht hat.»
Der Mann, von dem der 48-Jährige spricht, ist sein Vorfahre. DNA-Tests haben den Beweis geliefert. Die Knochen des rund 3000 Jahre alten Urahnen waren zusammen mit den Gebeinen anderer Menschen aus der Bronzezeit in der Südharzer Lichtensteinhöhle gefunden wurden. Der rekonstruierte Kopf des Mannes ist jetzt eine der Attraktionen im neuen Höhlen-Erlebniszentrum an der Iberger Tropfsteinhöhle bei Bad Grund im Kreis Osterode.
Ein vergleichbares Museum gebe es in ganz Deutschland nicht, sagt der künstlerische Direktor, Prof. Reinhard Roseneck, anlässlich der Eröffnung am Freitag. Das Museum besteht aus drei Teilen: Der Iberger Tropfsteinhöhle, die seit ihrer Öffnung im Jahr 1874 bereits von rund zehn Millionen Menschen besucht wurde; einem durch das Gestein getriebenen «Museum im Berg», das die geologische Geschichte des Iberges dokumentiert; und schließlich dem «Museum am Berg», das der «weltweit ältesten plastisch rekonstruierten Familie» gewidmet ist.
Dass die Überreste der Urahnen dieser Familie im Kreis Osterode entdeckt wurden, sei ein «großer Glücksfall» für die Region, sagte Landrat Bernhard Reuter (SPD). Denn ohne diese Familie wäre das neue Erlebniszentrum undenkbar. 1980 fanden Forscher in der 15 Kilometer von Bad Grund entfernten Lichtensteinhöhle eine unversehrte Kultstätte mit den Überresten von etwa 40 Menschen.
Das Besondere: Im vergangenen Jahr konnten Wissenschaftler der Universität Göttingen mit Hilfe von DNA-Untersuchungen nachweisen, dass noch heute Nachkommen der vor 3000 Jahren gestorbenen Menschen in der Region leben. Uwe Lange, der seinen Urahnen so gerne befragen würde, ist einer von ihnen. Der Stammbaum reicht über 120 Generationen zurück. Das sei «der älteste belegbare Stammbaum der Menschheitsgeschichte», sagte Prof. Roseneck.
Auf Grundlage der DNA-Untersuchungen entstanden mit forensischen Methoden auch die Nachbildungen der Köpfe dreier Urahnen, die jetzt im «Museum am Berg» zu sehen sind. Eine weitere Attraktion ist der detailgetreue Nachbau der etwa 40 Quadratmeter großen Lichtensteinhöhle.
Im Gegensatz zu dem für Besucher gesperrten Original ist der Nachbau begehbar. Man muss sich allerdings etwas ducken, um unbeschadet durch die niedrigen Gänge zu gelangen. Auf insgesamt 1000 Quadratmeter Ausstellungsfläche wird zudem über die Lebensumstände der Bronzezeitfamilie unterrichtet.
Das 160 Meter lange «Museum im Berg» veranschaulicht die Geschichte des Iberges, der vor rund 385 Millionen Jahre als Riff in der Nähe des heutigen Madagaskar entstanden ist. Erdplattenbewegungen brachten ihn im Lauf von mehreren Millionen Jahren nach Norddeutschland.

Thüringische LandeszeitungThüringische Landeszeitung, Ausgabe vom 10.Juli 08
Knochenfund in Niedersachsen: Verwandte sind 3000 Jahre alt
Eigentlich kennt Manfred Huchthausen gerade mal seinen Opa. Über seine Familie davor wusste er nichts. Bis vor kurzem. Da hat er Spannendes herausgefunden.
In einer Höhle am Randes des Gebirges Harz in Niedersachsen hatten Wissenschaftler nämlich alte Knochen entdeckt. Sie gehören zu einer Sippe von Menschen, die vor 3000 Jahren in der Bronzezeit gelebt haben.
Die Forscher machten einen ungewöhnlichen Test: Sie verglichen das Erbgut dieser Menschen mit dem von Leuten, die heute in der Nachbarschaft der Höhle leben. Und sie fanden tatsächlich Leute, die wahrscheinlich Nachfahren der Uralt-Sippe sind. Sicher ist es bei dem 58-jährigen Manfred Huchthausen und dem 48-jährigen Uwe Lange. Beide wohnen in der Gegend um die Lichtensteinhöhle herum.
Wie viele »Urs« brauchen Sie, um ihre Ahnen zu beschreiben ?
Manfred Huchthausen: »Man müsste ungefähr 120 Mal »Ur« vor Großmutter oder Großvater schreiben.«
In einem neuen Höhlen-Museum in Bad Grund kann man jetzt einiges über das Leben dieser Bronzezeit-Menschen erfahren. Es ist auch eine kleine Familie aus der Sippe nachgebildet: Vater, Mutter, Kind. Wie geht es Ihnen, wenn Sie die anschauen?
Uwe Lange: »Als ich dem Mann tief in die Augen geguckt habe, war das ein seltsames Gefühl. Am liebsten hätte ich ihn gefragt: Wie heißt du denn, was hast du so gemacht. Aber das geht ja leider nicht.«
Haben Sie mal überlegt, eine Nacht in der Höhle zu schlafen, in der man die Überreste ihrer Verwandten gefunden hat?
Uwe Lange: »Das wäre sicher interessant, dort eine Nacht zu verbringen. Ich wäre gespannt auf die Geräusche und auf die ganze Atmosphäre. Aber leider ist das nicht möglich. Die Höhle ist für alle Besucher gesperrt.«
Sie haben ja jetzt plötzlich neue, noch lebende Verwandte. Haben Sie die mal getroffen?
Uwe Lange: »Vor 14 Tagen hatten wir ein Treffen. Da sind ungefähr 100 Familienmitglieder zusammengekommen. Ich war ganz erstaunt, dass einige bekannte Gesichter darunter waren. Es waren aber auch Leute da, die ich vorher nicht kannte.«
Haben Sie Familienähnlichkeiten festgestellt ?
Uwe Lange: »Das kann man eigentlich nicht sehen. Nur der Herr Huchthausen und ich, wir sehen uns vielleicht etwas ähnlich.«
10.07.2008 dpa

Pressemitteilung des HöhlenErlebnisZentrumsPRESSEMITTEILUNG vom 10. Juli 2008
Ab morgen können die Nachfahren ihre Urahnen aus der Bronzezeit im Museum besuchen
Der 58-jährige Berufsschullehrer Manfred Huchthausen aus Förste und der 48- jährige Katasteramtsmitarbeiter Uwe Lange aus Nienstedt, zwei der rund 40 Nachfahren der längsten bekannten Stammbaumlinie der Welt aus der unmittelbaren Nachbarschaft der Lichtensteinhöhle, können ab morgen mehr darüber erfahren, wie ihre Urahnen aus der Bronzezeit lebten: Um 10 Uhr wird das neue HöhlenErlebnisZentrum Iberger Tropfsteinhöhle in Bad Grund, Harz, für das Publikum eröffnet. Die Besucher können dort in die Bronzezeit vor rund 3000 Jahren eintauchen und sehen, wie die älteste rekonstruierte Kernfamilie der Welt gelebt, sich gekleidet und ernährt hat. Das neue Museum hat 3,85 Millionen Euro gekostet und wurde innerhalb von zwei Jahren gebaut. Zu den namhaften Förderern dieses Projektes des Landkreises Osterode am Harz zählen: Die Europäische Union, das Land Niedersachsen, die Niedersächsische Sparkassenstiftung gemeinsam mit der örtlichen Sparkasse Osterode am Harz, die Niedersächsische Lottostiftung, die Stiftung Niedersachsen und die Klosterkammer Hannover.
Der Landrat des Landkreises Osterode am Harz Bernhard Reuter bedankt sich bei den Förderern für das große Engagement und Vertrauen: „Wir freuen uns, dass das neue HöhlenErlebnisZentrum Iberger Tropfsteinhöhle in Bad Grund eröffnet wird. Ohne Ihre tatkräftige Unterstützung hätte dieses europaweit einzigartige und für unseren Kulturtourismus in der Region Harz so wichtige Museumsprojekt nicht realisiert werden können.“
Information
Adresse:
HöhlenErlebnisZentrum Iberger Tropfsteinhöhle
An der Tropfsteinhöhle 1 (B 242)
37539 Bad Grund
Tel.: (05327) 829-391Fax: (05327) 829-496
E-Mail: info@hoehlen-erlebnis-zentrum.de
Internet: www.hoehlen-erlebnis-zentrum.de
Öffnungszeiten:
Ganzjährig Dienstag bis Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr
Montags außer an Feiertagen geschlossen
24.12. geschlossen
Eintrittspreise:
Inklusive einer Führung durch die Iberger Tropfsteinhöhle 7,00€ für Erwachsene 6,00€
ermäßigt (Gruppen, Kinder 6 bis 16 Jahre) 18,00€ Familienkarte Kinder unter 6 Jahre frei
HarzCard (www.harzcard.info): freier Eintritt

Darüber hinaus gilt sein ausdrücklicher Dank den rund 300 Menschen aus der nächsten Umgebung der Lichtensteinhöhle. Sie haben in einer von den Göttinger Anthropologen initiierten Aktion freiwillig ihre DNA für die Tests abgegeben und dazu beigetragen, den ältesten Stammbaum der Menschheitsgeschichte von über 120 Generationen zu erstellen. Der Stammbaum wird im neuen „Museum am Berg“ präsentiert. Zu sehen sind dort außerdem die sensationellen Ergebnisse der archäologischen Erforschung der Lichtensteinhöhle. Die für Touristen normalerweise unzugängliche Höhle wurde als erste deutschlandweit mit wissenschaftlichen Methoden im Original rekonstruiert und schwebt nun, künftig für Besucher begehbar, direkt unter der Decke des Museums.
Nach der Erkundung der Welt der Urahnen aus der Bronzezeit im „Museum am Berg“ erfahren die Besucher im zweiten „Museum im Berg“ geologisch Interessantes zur einzigartigen Geschichte des Ibergs. Es wurde dafür eigens ein 160 Meter langer Hohlraum in den Fels gesprengt, um die Geschichte des „Riffs auf Reisen“ für die Besucher erlebbar zu machen. Der Iberg war nämlich einst ein Korallenriff, er entstand vor 385 Millionen Jahren in der Gegend von Madagaskar. Die Plattenbewegungen brachten ihn schließlich im Laufe von vielen Millionen Jahren nach Norddeutschland. In der abschließenden Führung durch die seit 1874 für Besucher erschlossene, berühmte Iberger Tropfsteinhöhle, dem dritten Museum, ist die vielfältige Welt der Stalaktiten und Stalagmiten zu sehen.

Kontakt:
Dipl.-Soz. Antje Daser
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
ad kommunikation
Büro für Ausstellungen und Kommunikation
Egenolffstraße 21
60316 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 430 587 66
E-Mail: daser@ad-kommunikation.de
Dipl.-Ing. Günter Jentsch
Kaufmännisch-technischer Direktor
Telefon: (05522) 960-600
E-Mail: guenter.jentsch@hoehlen-erlebnis-zentrum.de
Prof. Dr. Reinhard Roseneck

Wissenschaftlicher Direktor
Telefon: (05522) 960-600
E-Mail: reinhard.roseneck@hoehlen-erlebnis-zentrum.de

Landkreis Osterode am Harz
Abteilung Museale Einrichtungen
Herzberger Straße 537520 Osterode am Harz

Zur Seite des NDRNDR 1, Vorschau auf die Sendung am 10. Juli 08, 20:05 Uhr
Unser Thema | 10.07.2008 20:05 Uhr
Eröffnung des Höhlenerlebniszentrums in Bad Grund
Gebäude des Höhlenerlebniszentrums Iberger Tropfsteinhöhle in Bad Grund © Höhlenerlebniszentrum Iberger Tropfsteinhöhl
Gebäude des Höhlenerlebniszentrums Iberger Tropfsteinhöhle in Bad Grund © Höhlenerlebniszentrum Iberger Tropfsteinhöhle

Die älteste Familie der Welt bekommt ein Museum: Eine der spannendsten DNA-Untersuchungen Göttinger Anthropologen hat nachgewiesen, dass die Nachkommen der Bronzezeit-Toten aus der Lichtensteinhöhle noch heute in der Gegend leben. Rund 300 Menschen aus der Nachbarschaft der Lichtensteinhöhle sind per DNA-Test untersucht worden, rund 50 von ihnen sind mit großer Wahrscheinlichkeit Blutsverwandte der Menschen aus der Bronzezeit. Mit dieser Untersuchung entstand der weltweit älteste Stammbaum, der rund 3.000 Jahre zurückreicht und genetisch etwa 120 Generationen umfasst.
Höhlenführung in der Iberger Tropfsteinhöhle in Bad Grund © Höhlenerlebniszentrum Iberger Tropfsteinhöhle
Höhlenführung in der Iberger Tropfsteinhöhle in Bad Grund © Höhlenerlebniszentrum Iberger Tropfsteinhöhle

Auge in Auge mit dem Ur-Ahn
Die Geschichte der Ur-Ahnen, ihre Lebensweise und eine Nachbildung der Lichtensteinhöhle stehen im Mittelpunkt der neuen Attraktion im Harz. Am 11. Juli öffnet das Höhlenerlebniszentrum Iberger Tropfsteinhöhle in Bad Grund seine Türen für Besucher. Auf mehr als 1.000 Quadratmetern können sie sich dort auf eine Zeit- und Entdeckungsreise in die Welt der Bronzezeit begeben. 3.000 Jahre alte Fundstücke geben Einblick in den damaligen Lebensalltag der Großfamilie. Mutter, Vater und Tochter der Bronze-Familie sind auf Grundlage der Originalschädel plastisch rekonstruiert worden.
In der Sendung Unser Thema am 10. Juli berichtet NDR 1 Niedersachsen live von der Eröffnungsfeier des Höhlenerlebniszentrums.
Redaktion: Sabine Goes


ZDFZDF, Vorschau auf die Sendung am 23. Juli 08, 22:15 Uhr
Kannibalen und Knochenjäger
Dr. Flindt, KreisarchivarWaren unsere Vorfahren Kannibalen? Immer wieder finden Forscher in tiefen unzugänglichen Höhlen und Grotten Menschenknochen aus alter Zeit - gekocht, gebraten und bis aufs Mark ausgesaugt. Spuren, die auf Menschenopfer und Kannibalismus in der deutschen Vorgeschichte deuten. Karsten Schwanke geht in "Abenteuer Wissen" mit Archäologen und Höhlenforscher der Frage nach, ob die Deutschen Kannibalen waren...
...einen weiteren Fund unterziehen die Forscher einer kritischen Überprüfung: Im engen Höhlensystem des Lichtenstein bei Dorste nordöstlich von Göttingen barg der Wissenschaftler Dr. Stefan Flindt vor zehn Jahren Knochen von fast 40 Menschen. Die Skelette waren über das ganze Höhlensystem verstreut und mit Grabbeigaben bestückt, Reste von Feuerstellen und verkohlte Körner wiesen auf Opfermahlzeiten hin. Nach dem damaligen Stand der Wissenschaft sprach alles für einen Kultplatz für Menschenopfer.
Doch heutzutage können DNA-Analysen den Knochen weit mehr Informationen entlocken. Dr. Susanne Hummel vom Göttinger Institut für Anthropologie ist eine auf der ganzen Welt gefragte Expertin für die Untersuchung historischer DNA. Seit Flindt ihr die Skelette aus der Lichtensteinhöhle gebracht hat, ist sie dem Geheimnis der Toten mit Hilfe der Überreste ihres DNA-Codes auf der Spur. Hummel konnte zu fast allen Toten der Lichtenstein-Höhle einen genetischen Fingerabdruck erstellen und belegen, dass sie zu einem Familienverband gehörten - die älteste genetisch nachweisbare Großfamilie der Welt!
Sendeinformationen
Mittwoch, 23.07.2008 22:15 - 22:45 Uhr
VPS 23.07.2008 22:15
Länge: 30 min
Wissenschaftsmagazin, Deutschland, 2008
Wdh. am 23.07.2008 02:35 Uhr
VPS 24.07.2008 02:35

Und die heutige Forschung macht noch mehr möglich: Die Identifizierung von Hauttypen, Augen- und Haarfarbe anhand alter DNA-Reste. So kann den Toten aus der Lichtenstein-Höhle durch die Modellierkünste eines Pathologie-Experten ein Gesicht gegeben werden. Anhand ihrer DNA-Muster gestaltet er eine vor über 3.000 Jahren in der Höhle bestatteten Familie: Vater, Mutter und Tochter.
Und eine weitere Spur verfolgen die Forscher: Siedlungsfunde am Fuße des Lichtensteins gehen auf vorrömische Zeit zurück, die heutigen Dörfer scheinen uralt. Leben dort noch heute Nachfahren der Toten aus den Höhlen? Mit einem öffentlichen DNA-Test an den Einwohnern, die schon in der dritten Generation am Lichtensteinberg leben, wollen die Forscher das herausfinden. Das Ergebnis ist eine Weltsensation.
Moderation: Karsten Schwanke


Pressemitteilung des HöhlenErlebnisZentrumsRESSEMITTEILUNG vom 24. Juni 2008
Urahnen aus der Bronzezeit bekommen eigenes Zuhause
Neue Höhlenmuseen eröffnen am 11. Juli in Bad Grund, Harz
Nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit ist es am 11. Juli soweit: In zwei neuen Höhlenmuseen rund um die Iberger Tropfsteinhöhle werden die sensationellen Ergebnisse der archäologischen Erforschung der Lichtensteinhöhle, einem bronzezeitlichen Kult- und Bestattungsort, gezeigt. Mit der durch Untersuchungen von Göttinger Anthropologen nachgewiesen, ältesten identifizierten Großfamilie der Welt sowie dem ältesten Stammbaum der Menschheitsgeschichte von über 120 Generationen präsentiert der Landkreis Osterode am Harz das Höhlen-ErlebnisZentrum Iberger Tropfsteinhöhle als einen neuen kultur-touristischen Höhepunkt in Niedersachsen.
Auf einer Ausstellungsfläche von mehr als 1000 Quadratmetern begeben sich die Besucher eineinhalb Stunden lang auf eine erlebnisreiche Zeit- und Entdeckungsreise durch das „Museum am Berg“, das „Museum im Berg“ und die Iberger Tropfsteinhöhle. Sie tauchen ein in die Welt der Bronzezeit und treffen auf die älteste rekonstruierte Kernfamilie der Welt. 3000 Jahre alte Fundstücke geben einen Einblick in ihren damaligen Lebensalltag. Wie hat die Familie gelebt, wie hat sie sich gekleidet, wie hat sie sich vor Kälte geschützt und vor allem: wie sah sie aus? „Wir haben die einzigartige Chance genutzt, eine bronzezeitliche Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Tochter auf Grundlage der Originalschädel aus der Lichtensteinhöhle plastisch zu rekonstruieren“, sagt Professor Reinhard Roseneck, Wissenschaftlicher Direktor des Erlebniszentrums und fügt hinzu: „Es ist verblüffend, wie modern diese Menschen aussehen".
Information
Adresse:
HöhlenErlebnisZentrum Iberger Tropfsteinhöhle
An der Tropfsteinhöhle 1 (B 242)
37539 Bad Grund
Tel.: (05327) 829-391Fax: (05327) 829-496
E-Mail: info@hoehlen-erlebnis-zentrum.de
Internet: www.hoehlen-erlebnis-zentrum.de
Öffnungszeiten:
Ganzjährig Dienstag bis Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr
Montags außer an Feiertagen geschlossen
24.12. geschlossen
Eintrittspreise:
Inklusive einer Führung durch die Iberger Tropfsteinhöhle 7,00€ für Erwachsene 6,00€
ermäßigt (Gruppen, Kinder 6 bis 16 Jahre) 18,00€ Familienkarte Kinder unter 6 Jahre frei
HarzCard (www.harzcard.info): freier Eintritt

Auf sinnliche Weise stellt das Museum mittels Raum-, Film- und Geräuschinstallationen einen bronzezeitlichen Familienclan und deren Angehörige in den Mittelpunkt der Präsentationen. Anthropologen der Universität Göttingen fanden rund 50 Nachfahren, die mit großer Wahrscheinlichkeit Blutsverwandte der Menschen aus der Bronzezeit sind. Sie untersuchten mit DNA-Tests rund 300 Menschen, die in der Nachbarschaft der Lichtensteinhöhle leben. So entstand der älteste Stammbaum der Welt, der genetisch über 3000 Jahre, also über 120 Generationen nachgewiesen werden konnte. Des Weiteren ist die deutschlandweit erste im Original rekonstruierte Höhle zu sehen. Da die Lichtensteinhöhle nur 40 Quadratmeter groß und normalerweise für Touristen unzugänglich ist, wurde sie mit wissenschaftlichen Methoden rekonstruiert und hängt nun, künftig für die Besucher begehbar, mit einem Gewicht von zwölf Tonnen auf spektakuläre Weise direkt unter der Decke des Museums.
Das Eingangsgebäude „Museum am Berg“ ist wie ein „Portal in die Erde“ in den Berg hineingesteckt und führt in das neu in diesen Berg gesprengte „Museum im Berg“. „Damit gehen Architektur und musealer Inhalt eine einzigartige Symbiose ein“, sagt Günter Jentsch, Kaufmännisch-technischer Direktor des Erlebniszentrums. Das „Museum im Berg“ befindet sich so mitten im Iberg, der einst ein Korallenriff war und der vor 385 Millionen Jahren in der Gegend von Madagaskar entstand. Die Plattenbewegungen brachten ihn schließlich als „Riff auf Reisen“ im Laufe von vielen Millionen Jahren nach Norddeutschland. Das Besondere am „Museum im Berg“ ist, dass die Geschichte des Riffs direkt Vorort im Riff vermittelt wird. In der abschließenden Führung durch die seit 1874 für Besucher erschlossene, berühmte Iberger Tropfsteinhöhle wird die faszinierende Welt der Stalaktiten und Stalagmiten lebendig.


Harz-KurierHARZ-KURIER, Ausgabe vom 6.6.2008:
Finanz- und Wirtschaftsausschuss des Landkreises tagte - Zurückhaltende Preisgestaltung
Osterode (mp). Wenn der Kreistag am kommenden Montag zustimmt, werden beim Besuch des neuen „HöhlenErlebnisZentrums Iberger Tropfsteinhöhle“ bei Bad Grund pro Person künftig sieben Euro fällig. Über die Höhe der Eintrittspreise für das „Museum am Berg“ mit der Präsentation der bronzezeitlichen Funde aus der Lichtensteinhöhle und dem „Museum im Berg“ zu Geologie und Bergbau, die am 9. Juli als zweite große Touristenattraktion neben dem Klostermuseum der Öffentlichkeit übergeben werden, einigte sich der Kreisfinanz- und Wirtschaftsausschuss.
Kinder unter sechs Jahren zahlen sechs Euro, Familien mit Erwachsenen und Kindern unter 16 Jahren 18 Euro. Für Schulklassen sollen je Schüler, Führung eingeschlossen, vier Euro erhoben werden. In der HarzCard ist der Eintritt enthalten. „Wir haben lange über die Höhe der Entgelte diskutiert“, sagte Landrat Reuter während der Sitzung. Es sei gerade zu Beginn ratsam, die Preise zurückhaltend zu gestalten, um die Akzeptanz und den Besucherzuspruch zu testen. Die Eintrittspreise werden zunächst für ein Jahr festgelegt und sollen dann neu diskutiert werden. Die offizielle Eröffnung wird am Dienstag, 8. Juli, im Rahmen einer Feierstunde erfolgen...

HNA Pressebericht vom 26. Mai 08
Zu Gast beim ältesten Clan der Welt
Zur Archivseite der HNA
Dieser spektakuläre Museumsteil ist schon fertig: Projektleiter Prof. Reinhard Roseneck in der maßstabsgetreuen Rekonstruktion eines Teils der Südharzer Lichtensteinhöhle, die in der Bronzezeit als Kulthöhle genutzt wurde. Es ist der erste originalgetreue Nachbau einer Höhle in Deutschland. Foto:Rink/pid
BAD GRUND. "Dies wird ein Museum, das auf der Welt seinesgleichen sucht." Professor Reinhard Roseneck schwelgt in Superlativen, wenn er über das Höhlenerlebniszentrum Iberger Tropfsteinhöhle spricht. Er ist der Projektleiter für die neue Touristenattraktion in Bad Grund (Kreis Osterode), die am 8. Juli eröffnet wird und jährlich zehntausende Besucher in den Südharz locken soll.
Einzigartige Funde
Die 3,6 Millionen Euro teure Einrichtung hat in zwei Komplexen einzigartige Sehenswürdigkeiten und Präsentationen zu bieten. Diese Einrichtungen münden in die Iberger Tropfsteinhöhle, die seit 1874 zu den touristischen Attraktionen im Harz gehört. "Wir schaffen hier einen Dreiklang aus einem Museum am Berg, einem Museum im Berg und der Tropfsteinhöhle", erklärt Roseneck.
Komplett neu ist das Eingangsgebäude, dessen rostfarbene Fassadenelemente auf die Eisenvorkommen in der Region hinweisen. Hier ist das "Museums am Berg" untergebracht, in dessen Mittelpunkt die weltweit einzigartigen Funde aus der bronzezeitlichen Lichtensteinhöhle, rund 15 Kilometer von Bad Grund entfernt, stehen. Für Touristen ist diese Höhle nicht zugänglich.
In dem Erlebniszentrum in Bad Grund können sie sich jedoch einen Eindruck verschaffen. "Dies ist der erste originalgetreue Nachbau einer Höhle in Deutschland", sagt Roseneck. Dieser Museumsteil war ein besonders schweres Stück Arbeit - der Höhlennachbau wiegt zwölf Tonnen.
Nachgebaut wurde der Teil der Höhle, in dem Archäologen vor einigen Jahren 40 Skelette fanden, die dort vor 3000 Jahren bestattet worden waren. Besucher können sich ein plastisches Bild von den damaligen Harzbewohnern machen. Mit forensischen Methoden wurde eine dreiköpfige Familie aus der Höhle - Vater, Mutter und Tochter - mitsamt Haut und Haaren rekonstruiert.
Im weiteren Teil der Ausstellung sind unter anderem Grabbeigaben zu sehen, Steinwerkzeuge sowie Tierknochen und Pflanzensamen, die einen Eindruck von der Lebensweise der Bronzezeitmenschen vermitteln. "Wir wollen zeigen, dass das keine Hinterwäldler waren, sondern durchaus moderne Menschen, die nicht in Höhlen, sondern in teilweise stattlichen Häusern lebten", sagt Projektleiter Roseneck.

Ein Riff auf Reisen

Im zweiten Komplex kommt man dann in eine ganz andere Welt: In einem 160 Meter langen, in den Fels gesprengten Hohlraum hört der Besucher plötzlich Meeresrauschen und sieht sich von Fischen umgeben. Die Geräusch- und Filminstallationen namens "Ein Riff auf Reisen" zeigen die geologische Geschichte des Iberges. Dieser war ein Korallenriff, das vor 380 Millionen Jahren bei Madagaskar entstand und durch die tektonischen Plattenbewegungen nach Norddeutschland driftete.
Durch dieses "Museum im Berg" gelangt man schließlich in die Iberger Tropfsteinhöhle und in die faszinierende Welt der Stalaktiten und Stalagmiten.


Harz-KurierHARZ-KURIER, Ausgabe vom 4.3.2008:
Vorrausetzungen für HöhlenInformationsZentrum: Bebauungsplan ist jetzt rechtskräftig
Noch umhüllen Planen das neue HöhlenInformationsZentrum. Ende Mai soll es fertig sein. Foto: sabBad Grund (sab). Der Rat der Bergstadt Bad Grund hat am 13. Juni 2007 die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 18 „Iberger Tropfsteinhöhle“ als Satzung beschlossen. Dieser Beschluss wurde jetzt im Amtsblatt für den Landkreis Osterode veröffentlicht und ist somit rechtskräftig.
Der Bebauungsplan kann im Rathaus Windhausen eingesehen werden. Damit sind auch die planungsgemäßen Voraussetzungen für die Errichtung und Nutzung des „HöhlenInformationsZentrums“ Iberger Tropfsteinhöhle geschaffen worden. Da sich das Projekt noch im Bau befindet, verhüllen Planen das Innere des Gebäudes, in dem unter anderem Relikte aus der Bronzezeit zu sehen sein werden.
Noch umhüllen Planen das neue HöhlenInformations- Zentrum. Ende Mai soll es fertig sein. Foto: sab
Eseltreiber Online-Ausgabe vom 15. 02 2008:
Stand: Höhleninformationszentrum
(ad) Vor drei Wochen war es noch in Plastik eingehüllt. Landrat Bernhard Reuter war sich damals nicht so sicher, ob die Einweihung noch Ende Mai geschehen würde. "Wir sehen uns wahrscheinlich Mitte Juni", verabschiedete er sich damals. Jetzt herrscht reges Handwerkertreiben auf der Baustelle. Da wir in Bad Grund einen Termin hatten, wollten wir natürlich auch den Baufortschritt sehen. Außen ist in der Zwischenzeit das Plastik gewichen und die Maler haben das Infozentrum in ein kräftiges Braun getaucht.
Höhlenerlebniszentrum, Fotos EseltreiberHöhlenerlebniszentrum, Fotos EseltreiberHöhlenerlebniszentrum, Fotos EseltreiberHöhlenerlebniszentrum, Fotos Eseltreiber
Vor 3 WochenJetzt

Zur Borkener Zeitung, Ausgabe vom 2. 12..2007:
Höhle auf Höhenflug . . .
Yves-Michel Moscato baut zurzeit ein Modell der „Lichtensteinhöhle“ für das neue „Höhlen-Erlebnis-Zentrum“ in Bad Grund im Harz. Es entsteht in einer Industriehalle im Gewerbegebiet Nienkamp. (Foto: Matthias Ahlke)
Münster. Die Höhle ist klein. Vielleicht 15 Meter tief und verwinkelt, aufrechtes Stehen ist unmöglich. Kaum zu glauben, dass darin die Skelette von 40 Menschen gefunden wurden . . . Doch. Und der Fund war eine Sensation. Denn die Toten waren ungefähr 3000 Jahre alt.

Eine Großfamilie aus der Bronzezeit, wie die DNA-Analyse ergab. Und noch besser: Bei elf heutigen Anwohnern des Fundorts wurde nachgewiesen, dass sie direkt von dieser Familie abstammen. Das ist weltweit einmalig. Grund genug, die denkwürdige Höhle im Museum zu verewigen.
Ein Auftrag für Yves-Michel Moscato. Der Münsteraner französischen Ursprungs baut zurzeit ein Modell der „Lichtensteinhöhle“ für das neue „Höhlen-Erlebnis-Zentrum“ in Bad Grund im Harz. Es entsteht in einer kalten Industriehalle im Gewerbegebiet Nienkamp.
Yves-Michel Moscato hat in seinem Leben schon so manches gebaut; seit 20 Jahren ist er als gefragter Modellbauer für Museen und Zoos tätig. Aber eine Höhle im Maßstab eins zu eins nachzubilden – das hatte er noch nicht. Noch dazu eine Höhle, die in der Luft hängt: Das Modell soll in vier Metern Höhe in einer großen Halle schweben, und dazu über einen Steg begehbar sein.
Schwer genug, das verwinkelte Innere auszumessen. Das geschah am Computer, ähnlich wie ein Gehirn ausgemessen wird: scheibchenweise . . . Vier Monate lang war Moscato damit beschäftigt, ein Eisenskelett zu formen und sorgsam mit Filz zu bespannen. Jetzt rückten die Spezialisten der Firma „Hartschaum-Technik“ aus Senden an und besprühten die Konstruktion mit Polyurethan-Schaum. Der wird normalerweise zum Abdichten von Dächern verwendet: eine gelbliche Masse, die in Sekundenschnelle hart wird. Das Höhlenmodell sieht jetzt aus wie eine unförmige blassgelbe Riesenwurst. Ist ja noch nicht fertig.
Wie kommt man auf solche Ideen, an so einen Beruf? Durch verrückten Zufall. Yves-Michel Moscato aus La Rochelle war 27 Jahre alt, als er mit dem Auto einen Freund in Dänemark besuchen wollte. Unterwegs eine Autopanne, der Wagen bleibt liegen. Wie heißt die Stadt? Münster? Moscato blieb eine Nacht hier – und dann blieb er hängen . . .
Der heute 47-Jährige hatte an der Kunstakademie in Angoulême Malerei studiert. Deshalb bekam er von Hans Galen, dem Leiter des Stadtmuseums, einen Auftrag: Eine Krippenausstellung im Stadtmuseum auszumalen. Gut gemacht, der nächste Auftrag kam. Irgendwann klopfte auch der Allwetterzoo Münster an seine Tür: Der Kunstfelsen im Nashorn-Haus war seine erste Tat. Neben Ausstellungs-Inszenierungen für verschiedene Museen, die in seinem Atelier zwischen Nienberge und Altenberge entstehen, hat sich Moscato nicht zuletzt auf Unterwasserlandschaften spezialisiert. Mehrere Aquarien in Spanien und Frankreich wurden von ihm ausgestattet.
Also ist Yves-Michel Moscato ein Modellbauer . . . „Ich bin ein Künstler!“, sagt er laut und selbstbewusst. Künstlerische Freiheit gehört bei seinen Arbeiten dazu – das erforderliche Handwerk hat er sich selbst beigebracht.
Das Höhlenmodell verlangt in den kommenden Wochen nach einem furchtlosen Bildhauer. Denn damit es halbwegs nach Höhle aussieht, muss Moscato die Schaum-Konstruktion mit Beton bestreichen und modellieren. Dafür wird das halbfertige Modell in etwa 20 Einzelteile zerlegt und nach Bad Grund transportiert. Dort wird letzte Hand angelegt.
Wenn die „Lichtensteinhöhle“ fertig ist, wiegt sie locker sieben Tonnen.


Braunschweiger ZeitungAusgabe vom 25.01.2008:
Im Harz entsteht ein Höhlen-Museum
Von Cornelia Steiner
Jörg Lüttge leuchtet in den Eingang zur Iberger Tropfsteinhöhle. Foto: Cornelia SteinerBAD GRUND. Die Fledermäuse in der Iberger Tropfsteinhöhle müssen wohl bald mehr Besucher dulden als bisher. Denn im Sommer soll dort ein Höhlen-Erlebniszentrum öffnen. Heute wird das größte Ausstellungsstück geliefert: ein begehbares Höhlenmodell.
Bisher gibt es am Iberg oberhalb von Bad Grund nur die Tropfsteinhöhle. Das Wörtchen "nur" ist dabei allerdings eine maßlose Untertreibung – in der Höhle wachsen und tropfen seit Millionen von Jahren Steine. Sie ähneln Orgelpfeifen, Schildkröten und Nudeln. In den Felsspalten dazwischen hängen schlafende Fledermäuse.
Kurzum, damit hat der Iberg schon eine Menge zu bieten. Doch es soll mehr werden. Viel mehr. Professor Reinhard Roseneck, einer der Projektleiter, schwärmt: "Das Höhlen-Erlebniszentrum ist eines der größten Museumsprojekte in Norddeutschland. Der Landkreis wird hier eine Weltsensation präsentieren, vergleichbar mit den Schöninger Speeren oder mit der Himmelsscheibe von Nebra."
Wie der Iberg von Ägypten nach Norddeutschland kam
Was also entsteht dort im Oberharz? Kernstück ist ein neues Gebäude auf dem Parkplatz unterhalb der Tropfsteinhöhle. Von dem Gebäude aus wurde in den vergangenen Monaten ein neuer Zugang zur Höhle frei gesprengt. Dieser Gang ist 160 Meter lang – er ist das neue Museum im Berg. "Wir werden dort die Geologie der Region vermitteln", sagt Roseneck.
Was sich so trocken anhört, birgt unglaubliche Tatsachen: So war der Iberg einst ein Korallenriff, entstanden vor 360 Millionen Jahren und zwar irgendwo in der Gegend zwischen Ägypten und Kenia. Die Plattenbewegungen haben ihn schließlich in den Norden verfrachtet.
Bronzezeit-Menschen und ihre heutigen Nachfahren
Das neue Gebäude beherbergt künftig auch ein Museum, und in dem Museum wird ein Modell der Lichtensteinhöhle ausgestellt. In dieser klitzekleinen Höhle am Südrand des Harzes haben Forscher vor einigen Jahren 40 Skelette aus der Bronzezeit entdeckt. Sie fanden dort außerdem Schmuck und Werkzeuge, Samen, Körner. Das Besondere kommt aber noch: In den Knochen ist das Erbgut erhalten geblieben, 3000 Jahre lang. Wissenschaftler konnten dadurch analysieren, welche verwandtschaftlichen Beziehungen die Toten untereinander hatten oder wie ihr Haar aussah.
Außerdem haben sie das Erbgut mit dem von heutigen Bewohnern der Gegend verglichen. "Bei mehreren Leuten kann man mit großer Wahrscheinlichkeit sagen, dass sie mit den Bronzezeitmenschen verwandt sind. Damit haben wir den ältesten Stammbaum der Welt, der nicht auf Schriften beruht, sondern hier ist die Blutsverwandtschaft über 100 Generationen nachweisbar", erklärt Roseneck.
All diese Ergebnisse sollen im Museum gezeigt werden. Außerdem rekonstruieren die Forscher im Detail, wie die Menschen in der Bronzezeit gelebt haben. Anhand der in der Höhle gefundenen Schädel wird auch ihr echtes Aussehen nachempfunden.
Nun waren die Funde in der Lichtensteinhöhle so bedeutend – aber niemand darf hinein, weil die Höhle sehr klein ist. Ein Modellbauer hat sie deswegen im Original-Maßstab nachgebaut. Heute wird das Modell in Einzelteilen angeliefert. "Die Besucher können künftig in die Grabkammer hineingehen. Und wer mutig ist, robbt durch den engen Teil wieder hinaus", sagt Roseneck.
Foto (Cornelia Steiner): Jörg Lüttge leuchtet in den Eingang zur Iberger Tropfsteinhöhle. Er führt regelmäßig Besucher durch die engen und feuchten Gänge. Ab Sommer sollen Touristen am Iberg noch mehr erleben. Der Rohbau für das neue Museum steht, jetzt beginnt der Innenausbau. Träger des Projektes ist der Landkreis Osterode.

Harz-KurierHARZ-KURIER, Ausgabe vom 24.01.2008:
Jetzt beginnt die heiße Ausbauphase
das Höhlenmodell im Bau. Foto: redBad Grund (mp/red). In Bad Grund entsteht zur Zeit eines der ambitioniertesten kulturtouristischen Projekte Deutschlands, ein in dieser Form bislang nirgendwo existenter Dreiklang aus Schauhöhle, Museum im Berg und Museum am Berg: Der berühmten, seit Jahrzehnten von vielen hunderttausend Menschen besuchten Iberger Tropfsteinhöhle, einem neugeschaffenen 160 Meter langen unterirdischen Museum und einem neuerrichteten überirdischen Museum, das die sensationellen Ergebnisse der archäologischen Erforschung der Lichtensteinhöhle, mit der ältesten bekannten Familie der Welt präsentiert.
Dem Museum des neuen „HöhlenErlebsnisZentrum“ Iberger Tropfsteinhöhle bleibt eine absolute archäologische Sensation vorbehalten, die, laut Kreisverwaltung, der Bedeutung der Himmelsscheibe von Nebra oder den ältesten Jagdwaffen der Menschheit, den 400.000 Jahre alten Schöninger Speeren, nicht nachsteht: die ältesten bekannten Familien der Welt und der älteste belegbare Stammbaum der Menschheitsgeschichte.
Thomas Toebe, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Osterode, und Dr. Sabine Schormann, Stiftungsdirektorin der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, machten sich vor Ort ein Bild über den Fortgang des Projektes und zeigten sich beeindruckt über das Konzept, mit dem die Iberger Tropfsteinhöhle stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gestellt wird.
„Das Projekt HöhlenErlebnisZentrum Iberger Tropfsteinhöhle reiht sich ein in die kulturtouristischen Leuchtturmprojekte, die im niedersächsischen Harz seit 2006 realisiert oder auf den Weg gebracht wurden, und die die Bedeutung des Harzes als eine der hochkarätigsten und am eindrucksvollsten erhaltenen historischen Kulturlandschaften Europas in den nationalen und internationalen Fokus stellen“, bewertet die Kreisverwaltung das Vorhaben.
Den Anfang machte der Landkreis Osterode, der gemeinsam mit der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz im Jahr 2006 das ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried eingerichtet hat, das zu den innovativsten Museen Deutschlands zählt.
Im Zusammenhang mit der Oberharzer Wasserwirtschaft, die jüngst vom Land Niedersachsen auf den Weg in die Liste des UNESCO-Welterbes gebracht wurde – der Antrag befindet sich auf dem Weg nach Paris –, werden weitere touristische Projekte realisiert werden, die internationale Strahlkraft besitzen.
Ein Großprojekt für Bad Grund: das Höhlenmodell im Bau. Foto: red
Archäologen stießen auf einmalige Fundstücke
Archäologen stießen auf einmalige FundstückeFoto: red, Bad Grund (mp). Ein einmaliger archäologischer Fundort im Landkreis Osterode soll im neuen „HöhlenErlebnisZentrum“ in Bad Grund dokumentiert werden: Die Lichtensteinhöhle, deren Funde für große Aufregung in der Fachwelt sorgten. Zahlreiche Skelette aus der Bronzezeit, aus Draht und Blech gebogene Ringe und Spiralen förderten die Archäologen unter Leitung des Kreisarchäologen Dr. Stefan Flindt zu Tage. Die Knochen wurden in den letzten Jahren Ziel umfangreicher Forschungsarbeit mit spektakulären Ergebnissen.

Eseltreiber Online-Ausgabe vom 27/01 2008:
Vorschau: Lichtensteinhöhle
Trubel im neuen, noch nicht fertigen Höhleninformationszentrum in Bad Grund. Überall Kameras, Interviews... Auch der Eseltreiber konnte nicht verhindern am Freitag Abend im NDR Fernsehen aufzutauchen (was sonst vermieden wird).Grund für den Presseauflauf war das Eintreffen des ersten Bauabschnitts des Nachbaus der Lichtensteinhöhle.
Foto vom EseltreiberFoto vom EseltreiberFoto vom Eseltreiber
das Infozentrum
Foto vom EseltreiberFoto vom EseltreiberFoto vom Eseltreiber
Fernsehen
Eseltreiber Online-Ausgabe vom 28/01 2008:
Höhleninformationszentrum bald fertig
(ad) Eine Hauptattraktion des neuen Höhleninformationszentrums wird der Nachbau der Förster Lichtensteinhöhle sein. Die Besucher werden die , unter der Decke hängende, Höhle betreten und "bekriechen" können. Ende letzter Woche wurde der erste Teil des Nachbaus im Rohbau angeleifert. Dieser muss noch mit Steinimitat auf Höhle getrimmt werden. Das Eintreffen des Nachbaus war für Landrat Bernhard Reuter Anlass genug, den zahlreichen Pressevertretern zusätzliche Informationen über den Planungsstand zu geben. Zugleich begrüsste der Landrat auch Sparkassenvorstand Thomas Toebe , der als Vertreter des Hauptsponsors das Projekt über eine Finanzierungskrise hinweg geholfen hatte.
Der Fotobericht des Eseltreiber gibt einige EInblicke in den Rohbau der Lichtensteinhöhle und zeigt auch den rund 160m langen Museumsgang im Berg.
Innenansichten
T. Toebe,Dr. S. Schormann , B. Reuter (vlnr) Dr. S. Flindt, H. Dietzmann
Prof. Dr. Roseneck Höhlenmuster
Gang im Berg

Seesener BeobachterAusgabe vom 28.01 2008:

Harz-KurierGoslarsche Zeitung, Ausgabe vom 6.8. 2007:
Höhlen-Informationszentrum entsteht vor dem Stollen am Fuße des Iberges
BAD GRUND. Monatelang war wenig zu sehen von Bauarbeiten am Fuße des Iberges, an dem nächstes Jahr das Höhlen-Informationszentrum eröffnet wird. Zunächst wurde „im Berg“ gearbeitet. Jetzt aber tut sich einiges unter freiem Himmel: Auf dem Parkplatz wird sich bald ein ansehnliches Gebäude erheben.
Die Arbeiten im Berg zielten auf einen neuen Stollen, der das geplante Höhlen-Informationszentrum mit der Tropfsteinhöhle verbinden wird. Beides wird eine wissenschaftlich-touristische Einheit bilden. Tropfsteinhöhle und Informationszentrum sollen nach dem Willen des Landkreises Osterode die Region um das Moorheilbad Bad Grund touristisch aufwerten. Sie gehören zu den „Leuchttürmen“, die das Land Niedersachsen mit Millionenzuschüssen fördert.
„Die Arbeiten zur Errichtung des Höhleninformationszentrums laufen auf Hochtouren“, bekräftigte am Montag die Kreisverwaltung in Osterode auf Anfrage. Der Stollen im Iberg sei bereits auf circa 160 Meter Länge in Tag- und Nachtarbeit aufgefahren worden und werde ab Frühjahr 2008 das „Museum im Berg“ aufnehmen. Zurzeit werde vor dem Stollen der Rohbau für das Höhlenerlebniszentrum errichtet. P.W./öh

Harz-KurierGoslarsche Zeitung, Ausgabe vom 17 01. 2007:
Panne bei Arbeiten an der Tropfsteinhöhle
Harz-KurierHARZ-KURIER, Ausgaben vom 17.08.2006
Harz-Kurier Aug. 2006Harzkurier
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