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„Alte Burg“ - Geburtshaus des berühmten Baumeisters August Orth
Windhausen, 2004 (Sab) Das gemeindeeigene Gebäude „Alte Burg“, bis vor zehn Jahren noch als Gaststätte genutzt - „ruht“ derzeit vor sich hin. Insbesondere denkmalspflegerische Auseinandersetzungen waren es, die das Gebäude in einen “Bauruinenzustand“ versetzten.
Derzeit ist der „Arbeitskreis Alte Burg“ dabei abzuklären, wie es weiter gehen soll, um das historisch wertvolle Gebäude aus den Jahren um 1640 vor dem Verfall zu retten und wieder einer Nutzung zuzuführen.Historisch ist das Gebäude aber nicht nur auf Grund seines Alters, sondern auch durch die Tatsache, dass in diesem Gebäude ein bekannter Baumeister geboren wurde. Heimatforscher Manfred Keinert hatte vor einigen Jahren darüber sogar eine Ausstellung organisiert.
Die Gemeinde Windhausen erinnert durch den „August-Orth-Weg“ an diese berühmte Person. August Orth ist es nämlich, der in Kirchenkreisen, bei Architekten, Eisenbahnfreunden und Museumskennern sehr bekannt ist.
August Orth
Geburtshaus von August Orth
Königlicher Baurat, Baumeister, Architekt, Stadtplaner
Geboren am 25. 07. 1828 in Windhausen
Gestorben am 11. 05. 1901 in Berlin
Berühmter Baumeister. Er schuf u.a. die Zionskirche, die Dankeskirche, die Friedenskirche, die Emmauskirche, die Himmelfahrts- und Gethsemane-Kirche in Berlin.
Aber auch in anderen Städten und Ländern errichtete er Sakralbauten, so die Weihnachtskirche in Bethlehem.
Er wirkte auch als Planer, Baumeister und Entwurfsverfasser von Wohnhäusern, Betriebsgebäuden, Villen, Palästen, Eisenbahnanlagen und Brücken.

August Orth wurde am 25. Juli 1828 in Windhausen in der „Alten Burg“ geboren. Sein Vater war Gutsverwalter des Anwesens, zu dem 220 Morgen eigenes Land und Wald gehörten.
Gestorben ist August Orth am 11. Mai 1901 in Berlin.
Seine Kindheit verbrachte er in Windhausen. Nach seinem Studium von 1850 bis 1854 an der Bauakademie und dem Studium an der Akademie der Künste in Berlin (1853/1854) besuchte er von 1854 bis 1855 die Münchener Kunstakademie.
Eine Tätigkeit bei der Eisenbahn schloss sich an. Sein Baumeisterexamen legte er 1858 ab. Zahlreiche Reisen führten ihn nach Südfrankreich, Italien und Sizilien. Dabei lernte er andere Stilrichtungen baulicher Kunst kennen.
1861 wurde er bei der Bergisch-Märkischen Eisenbahn angestellt. 1863 folgte eine Anstellung bei der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn. Später war er Privatarchitekt und ab 1865 erforschte er zudem Raumakustik bei Kirchenbauten. August Orth war Mitbegründer der Akademie der Künste in Berlin und Wien.

Hier ein Auszug aus dem "Meyers Lexikon":

Orth, August, Architekt, geb. 25. Juli 1828 zu Windhausen bei Gittelde im Braunschweigischen, bildete sich seit 1850 auf dem Collegium Carolinum in Braunschweig und bis 1855 auf der Bauakademie zu Berlin, arbeitete in der Zwischenzeit ein Jahr lang im Atelier von Strack und machte 1858 das Baumeisterexamen. Nachdem er sich 1859 in Italien aufgehalten, entwickelte er, vornehmlich in Berlin, eine lebhafte Bauthätigkeit, welche sich sowohl auf das Gebiet des Eisenbahnbaues als das des Kirchenbaues erstreckte. Seine Hauptwerke sind: die Zentralwerkstätte in Witten, der Görlitzer Bahnhof in Berlin, der erste nach dem neuen Hallensystem erbaute, sowie alle übrigen Hochbauten dieser Bahn, die Zionskirche (1866-73), das jetzige Hotel der englischen Botschaft, der ältere Zentralviehhof mit Schlachthaus, die Dankeskirche und mehrere Wohnhäuser in Berlin, die Kirche zu Pyrmont und die Garnisonkirche zu Neiße. Auch hat er die ersten Entwürfe für eine Stadtbahn in Berlin, für einen Dom und eine Kirche am Humboldthafen und für die Bebauung der Museumsinsel daselbst und einen Bebauungsplan für Straßburg i. E. geliefert. In seinen Kirchenbauten bewegt sich O. mit Vorliebe in romanischen und gotischen Stilformen, welche er jedoch dem modernen Raumbedürfnis anzupassen sucht. Mit scharf ausgeprägtem Gefühl für monumentale Wirkung verbindet er Feinheit und Strenge in den Details. Außer zahlreichen Aufsätzen veröffentlichte er: "Berliner Zentralbahn" (Berl. 1871); "Die Akustik großer Räume" (das. 1872), "Entwurf zu einem Bebauungsplan für Straßburg" (Leipz. 1878); "Die Zukunft Charlottenburgs" (2. Aufl., Berl. 1881) u. a. O. ist königlicher Baurat und Mitglied der Berliner Akadmie ˆ[richtig: Akademie] der Künste.

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